Report, Top-Story: 31.08.1999

Neuer Ansatz

Bei der Videoprojektion gibt es mit D-ILA und Reflective LCD zwei interessante neue Ansätze in der Projektionstechnologie. Vor allem die Bildqualität der Verfahren überzeugt die Anwender.

D-ILA steht für Direct Drive ILA und ist der Name für ein völlig neu entwickeltes, reflektierendes Projektionsdisplay. Bei der D-ILA-Projektion wird im Prinzip die LCD-Technik mit der Lichtventiltechnik kombiniert. Das zu projizierende Bild wird mittels LCD erzeugt, über ein reflektierendes Lichtventil verstärkt und mit relativ hoher Helligkeit projiziert. Das kompakte, hochintegrierte Bauteil, das all diese Funktionen verbindet, wurde von JVC entwickelt.

Das Reflexionsverhältnis des D-ILA-Chips beträgt rund 93 % und ist damit deutlich höher als die Transparenz eines konventionellen TFT-LCDs. Der D-ILA-Projektor kann deshalb effektiver arbeiten und bietet bei gleicher Brennerstärke hellere Bilder als ein LCD-Projektor. Neben der hohen Lichtausbeute und der höheren Effektivität bietet die D-ILA-Technologie auch einen relativ hohen Kontrast.
Derzeit wird nur eine Art von D-ILA-Chip hergestellt, auf dem alle verfügbaren D-ILA-Projektoren basieren. Seine physikalische Auflösung beträgt 1365 x 1024 Pixel und liegt damit über der S-XGA-Auflösung von 1280 x 1024.

IBM und Electrohome entwickelten mit „Reflective LCD“ eine ebenfalls auf der Lichtreflexion basierende Technologie, die einige Nachteile der LCD-Projektionstechnologie umgehen soll.

Bei Reflective-LCD-Projektoren ist eine Spiegelschicht in das LCD-Element eingebracht. Sie sitzt zwischen der Flüssigkristallschicht und der Transistorenschicht. Das auftreffende, polarisierte Licht durchquert die Flüssigkristallschicht, wird dabei mit der Bildinformation versehen, an der Spiegelschicht reflektiert und durch ein Linsensystem auf die Leinwand geworfen.

Das Licht durchquert also zweimal die Flüssigkristallschicht des LCD-Panels, nicht aber die Transistorschicht. Das ist der ganze Trick an dieser Projektionstechnik, denn dadurch werden 90 % des auftreffenden Lichts auch tatsächlich für die Projektion genutzt.

Neben dieser höheren Effektivität hat die Reflective-LCD-Technologie den Vorteil, daß eine höhere Auflösung bei den Panels nicht auf Kosten der Lichtdurchlässigkeit geht. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie: Die Panels erwärmen sich während des Betriebs lange nicht so stark wie konventionelle LCD-Panels oder die bilderzeugenden Elemente anderer Projektionstechnologien. Problematisch war zumindest in der Startphase dieser jungen Technologie der vergleichweise geringe Kontrast der Bilder.