Postproduction: 22.04.2009

NAB2009: DFT mit neuem 4K-Filmscanner Scanity

DFT aus Weiterstadt — die frühere Digital-Film-Abteilung von Thomson Grass Valley — zeigt zur NAB2009 den neuen Filmscanner Scanity. Mit den verschiedenen Filmabtaster-Modellen der Spirit-Serie ist DFT in diesem Marktsegment gut etabliert.

Beim Scanity hebt DFT besonders die hohe Scan-Geschwindigkeit in Verbindung mit der schonenden Filmbehandlung hervor. Damit soll sich das Gerät für verschiedenste Scan-Anwendungen eignen: vom Daily- über EDL/Conform- und DI-Scanning bis hin zu Archivierungs- und Restaurationsaufgaben.

Der Scanner schafft laut Hersteller bei 4K-Abtastung von 4-Perf-35-mm-Film 15 fps, bei 2K steigert sich die Geschwindigkeit auf 25 fps. Reduziert man die Auflösung weiter, dann sind laut DFT bei 1K 44 fps, bei 0,5 K bis zu 69 fps und bei 0,25 K bis zu 96 fps möglich. Der Hersteller weist jedoch darauf hin, dass die tatsächlich erreichbare Scan-Geschwindigkeit auch jeweils von der angebundenen Hardware, dem Speichernetzwerk und dem verwendeten Dateisystem abhänge. Möglich werden die vergleichsweise hohen Abtastgeschwindigkeiten durch den Einsatz eines Liniensensors mit hoher Lichtempfindlichkeit eine von DFT als Time Delay Integration bezeichnete Technik.

Der Film wird beim Scanity kontinuierlich transportiert, anstatt intermittierend am Sensor vorbeizulaufen. Es wird durchgängig Rollenantrieb genutzt, auch das Bildfenster mit dahinter liegendem Sensor ist als »Roller Gate« ausgeführt. DFT verzichtet also komplett auf Zahnkränze und Stifte, die Perforation des Films wird nicht für den Transport genutzt und somit auch nicht belastet — was besonders bei älterem Filmaterial im Restaurierungsbereich wichtig ist. Der Scanity kommt zudem laut Hersteller auch ohne Gleitkufen aus.

Weiter findet die Opti-Pin-Technologie des Herstellers Verwendung, die als Option auch in den Spirit-Scannern angeboten wird. Diese Technik dient zur Bildstabilisierung bei beschädigten Filmrändern. Hierbei erfolgt eine optische Abtastung der Filmperforation wodurch die Verschiebung des Films vor dem Sensor erfasst wird. Mit den gewonnenen Vektordaten wird das Bild später elektronisch in seiner Position korrigiert und ein sehr guter Bildstand erreicht, so DFT.

Als Lichtquelle setzt DFT beim Scanity auf LEDs. So kann durch die Kombination von LEDs verschiedener Spektralbereiche die für eine bestimmte Filmsorte notwendige Lichtfarbe eingestellt werden. Weiterer Vorteil sind Langlebigkeit, reproduzierbare Leuchteigenschaften und damit verbunden niedrigere Betriebskosten.

Die integrierte Bildverarbeitung, die auch für die oben erwähnte Bildstabilisierung verantwortlich ist, kann vor dem Speichern der gewonnen Daten eine Skalierung und Formatierung des Materials durchführen. Wird der Scanity bei der Restaurierung eingesetzt, besteht durch diffuse Beleuchtung und Infrarotabtastung und das Erstellen einer »Dirt Map«, die Möglichkeit der aautomatisierten oder halbautomatischen Verringerung von Schmutz und Kratzern.

Die Bedienung und Einstellung des Geräts sowie das Datenmanagement und die Materialkontrolle erfolgt per Touchscreen und geeigneter Workstation. Beispielsweise bietet sich eine Kombination mit den ebenfalls von DFT stammenden Postproduction-Softwares der Bones-Familie an, so der Hersteller.

Scanity soll ab dem dritten Quartal 2009 verfügbar sein.

Ähnliche Neuheiten der NAB2009

Einen Filmscanner stellte zur NAB2009 auch der Hersteller P+S Technik vor (Videoreport). Arri zeigte ebenfalls einen neuen Scanner (Videoreport).

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