Display: 08.11.2013

Canon DP-V3010: 4K Profi-Referenzmonitor

Bei den vergangenen Messen hatte Canon mehrfach Prototypen von Referenzmonitoren gezeigt, aber offen gelassen, ob und wann diese Bildschirme auf den Markt kommen könnten. Auch zur verwendeten Bildtechnik gab es keine konkreten Auskünfte. Nun stellt Canon den Monitor DP-V3010 offiziell vor und nennt für den 30-Zoll-Referenzmonitor, der speziell für das Color Grading und die hochwertige 4K-Filmproduktion konzipiert ist, ein Lieferdatum: Der Monitor soll voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2014 erhältlich sein. Einen Preis nennt der Hersteller jedoch noch nicht.

Mit dem Einstieg in den Monitorbereich hatte Canon länger gezögert, nun scheint es aber beschlossene Sache zu sein, dass Canon den High-End-Bereich der Profi-Bildschirme für sich erschließen will.

Präzise Farbreproduktion

Der DP-V3010 ist für die Wiedergabe von Aufnahmen mit 4K-Auflösung konstruiert und bietet eine präzise, exakt reproduzierbare Farbwiedergabe, so Canon, auch beim multiplen Einsatz mehrerer Bildschirme. Im Kern dieser hohen Leistung in der Farbreproduktion steht laut Hersteller ein eigens dafür entwickelter und gefertigter Bildprozessor. Er ermöglicht laut Canon in Kombination mit einer RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung und einem IPS-LCD-Panel konstante Qualität und exakte Farbreproduktion bei der Bildwiedergabe.

Der Bildprozessor des DP-V3010 soll eine gleichbleibende Helligkeit und Farbpräzision auf hohem Niveau über die gesamte Monitorfläche bieten. Ein 10-Bit-Panel-Treiber unterstützt den Prozessor für die Wiedergabe von 1.024 Gradationsstufen für jede einzelne RGB-Farbe. Daraus resultieren bei allen Arten von Filminhalten präzise Gradations-Charakteristika und fließende Farbübergänge, erläutert der Hersteller.

Das RGB-LED-Hintergrundbeleuchtungssystem des DP-V3010 ermöglicht es, einen großen Farbumfang abzubilden. In Kombination mit dem IPS-LCD-Panel unterstützt der Monitor demnach die meisten bei der digitalen Cinema-Produktion verwendeten Farbräume: DCI-P3 (Digital Cinema Initiatives ist ein Joint Venture großer Filmstudios zur Etablierung einer Standard-Architektur für digitale Kamerasysteme), Color-Gamut-Spezifikationen verschiedener Broadcast-Standards (ITU-R BT.709, EBU und SMPTE-C) und den Farbraum Adobe RGB. Mit einer Größe von 30 Zoll kann der DP-V3010 in Schnittstudios als Desktop-Monitor eingesetzt oder an einer Wand installiert werden — aus Herstellersicht ist das ideal für Filmbearbeitung, Color Grading, Special Effects und die Unterstützung anspruchsvoller Anwendungen bei der digitalen 4K-Cinema-Produktion.

Hohe Auflösung und Kontrast

Das LCD-Panel ermöglicht mit einer Auflösung von 4.096 x 2.560 Pixeln die Wiedergabe von nativem DCI 4K mit 4.096 x 2.160 Pixeln ohne Bildskalierung. Dank eines Seitenverhältnisses von 16:10 ist das Panel des Monitors zudem auf die PC-basierte Bildbearbeitung ausgelegt, wie beispielsweise die hochauflösende Verarbeitung von Standbildern und Produktionsarbeiten bei visuellen Effekten. Weiterhin erzielt die Canon-Bildprozessortechnologie in Kombination mit dem sehr kontrastreichen LCD-Panel ein Kontrastverhältnis von mehr als 2.000:1, dem von der SMPTE  empfohlenen Minimum (SMPTE RP 431-2:2011) für die digitale Cinema-Postproduktion. Der DP-V3010 gibt die Gradation dunkler Bildbereiche präzise wieder und sichert damit die akkurate Wiedergabe von Nachtaufnahmen und anderen dunklen Szenen.

Der DP-V3010 unterstützt zudem dank minimaler Farb.- und Kontrastabweichungen über das LCD-Panel einen weiten Bildwinkel und ist damit eine höchst effektive Lösung in Schnittstudios oder an Film-Sets, in denen mehrere Anwender gleichzeitig die Bildqualität prüfen müssen, führt Canon aus.

Bildbetrachtung vor Ort

Der DP-V3010 bietet einen Modus für die korrigierte Wiedergabe von Material, das mit Canon Log Gamma aufgenommen wurde. Im Log-Modus maximieren Kameras den Dynamikumfang und das Material bietet dadurch einen großen Belichtungsspielraum für die Nachbearbeitung. Das im Log-Modus aufgezeichnete Material sieht bei unkorrigierter Betrachtung meist kontrastschwach und flau aus, so dass man es nicht wirklich beurteilen kann, ob die Belichtung  und der Kontrast innerhalb des Bildes dem gewünschten Look wirklich dienlich sind. Der Log-Modus des Monitors konvertiert das Log-Material und erlaubt es dadurch, auch beim Drehen im Log-Modus , schon am Set das Bild besser beurteilen zu können und er gibt einen ersten Eindruck, wie das Bild am Ende der Bearbeitung aussehen könnte und 

Neben der Bildrate 24p beherrscht der neue Canon-Monitor viele weitere Bildraten von 23,98p bis 60p und er kann somit eine Vielzahl von 4K-Eingangssignale wiedergeben, darunter auch die in Europa bei Broadcast-Produktionen häufig eingesetzte 50p-Bildrate, so Canon. Die Unterstützung des Metadatenformats ASC CDL und von 1D/3D-LUTs ermöglicht eine präzise Farbabstimmung am Set oder beim Grading-Prozess.

Der DP-V3010 hat zudem drei Skalier-Wiedergabemodi für die 2K- und Full-HD-Filmproduktion, dabei unterdrückt die Canon Shape Tracing Technologie das Jagging diagonaler Linien, wenn der Filminhalt vergrößert und bei voller Monitorauflösung wiedergegeben wird.

Zuverlässigkeit und Bedienung

Für eine besonders hohe Zuverlässigkeit wird jeder DP-V3010 laut Canon vor der Auslieferung einer präzisen Farbanpassung unterzogen. Um eine stabile Wiedergabequalität während des Betriebs sicherzustellen, werden Farb- oder Helligkeitsänderungen kontinuierlich automatisch korrigiert.

Der DP-V3010 ist mit einer Steuerungseinheit ausgestattet, die über ein unkompliziertes Tasten- und Wahlrad-Layout eine intuitive Bedienung ermöglicht. Sie kann auf einen Tisch gestellt oder an einem 19-Zoll Monitorrack installiert werden.

Die optimierte Bedienung und Wartung wird abgerundet von einer Kalibrierungsunterstützung für Weißabgleich, Helligkeit, Farbtemperatur, Colour Gamut und Gamma, ohne dass dafür ein PC nötig ist. Das ist ideal, wenn ein kompatibler Sensor anderer Anbieter verwendet wird.

Vor Ort selbst ansehen

Interessenten können den 4K-Referenz-Monitor Canon bei der Roadshow des Unternehmens an vier Veranstaltungsorten in Deutschland selbst in Augenschein nehmen. Wo, das steht hier.