Kommentar, Top-Story: 18.06.2003

Die Trendwende kommt nicht von allein

Es gibt so Tage, da wird auf den Straßen einfach mehr gehupt, in der U-Bahn mehr gerempelt und es sind plötzlich viel mehr verwirrte und seltsame Menschen unterwegs. Liegt es an der Mondphase, am Hochdruck, am Wetterumschwung oder an den Hormonen? Wir wissen es nicht.

Blickt man auf die Medienbranche, dann scheint es derzeit so zu sein, dass fast alle der oben genannten Faktoren – und sicher auch noch weitere, an die der einzelne eben glauben will – im negativen Maximum stehen: Neue Insolvenzen stehen den wenigen positiven News entgegen, es kracht und knirscht im Gebälk der deutschen Medienwirtschaft.

Ist man dann bei trübseliger Grundstimmung aber tropischen Temperaturen an den Arbeitsplatz gefesselt und muss feststellen, dass der Mailserver von Hackern attackiert und lahmgelegt wurde, dass der Rechner am Arbeitsplatz seltsame Effekte zeigt und noch öfter als üblich abstürzt und zudem auch noch Kunden mit wahnwitzigen Anfragen und Forderungen anrufen, dann wähnt man sich leicht von Feinden und Irren umstellt.

Aber natürlich wissen wir alle, dass das nicht so ist. Wir atmen also alle ganz ruhig durch und sagen: Es hilft gar nichts zu lamentieren oder zu resignieren, wir müssen etwas tun, um die Situation zu ändern. Von alleine regelt sich kaum was zum Besten. Also: Ärmel hochkrempeln und an die Arbeit, dann geht’s auch wieder aufwärts.

Sie werden sehen.