Branche: 13.12.2003

DVD: Positive Zahlen

Home-Entertainment-Markt mit neuer Höchstmarke, DVD-Verkaufsumsatz steigt um 49,9 Prozent.

Schon nach den ersten neun Monaten des Jahres 2003 konnte die Home-Entertainment-Branche neue Rekordumsätze melden: So habe der Gesamtmarktumsatz mit 981 Millionen Euro ein neues 9-Monats-Rekordhoch von fast einer Milliarde Euro erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr (888,5 Millionen Euro) hat der Umsatz aus Verkauf und Verleih von Bildtonträgern in den ersten drei Quartalen demnach um 10,4% zugelegt.

An den Kinokassen wird demnach deutlich weniger verdient als mit den Verwertungsstufen, die nach der Kinoauswertung folgen, etwa dem DVD-Verkauf. Die Umsätze hieraus sind nach Branchenangaben mittlerweile sogar um rund 70 % höher als die Umsätze an den Kinokassen. Damit wird deutlich, dass dieser Bereich mittlerweile zur wichtigsten Auswertungstufe der Filmwirtschaft geworden ist.

Die neuen Rekordumsätze der Home-Entertainment-Branche sind nach Verbandsangaben überwiegend auf die Ergebnisse des Verkaufmarktes zurückzuführen, der mit 759,1 Millionen Euro die Höchstmarke aus dem Jahr 2002 (629,4 Millionen Euro) um 20,6 % übertroffen hat. Dieser enorme Anstieg beruht primär auf dem weiterhin stark zunehmenden DVD-Verkauf. Die Anzahl verkaufter DVDs ist von 21,16 Millionen auf nunmehr 37,79 Millionen Stück angewachsen, was einem Plus von rund 78 Prozent entspricht. Dass der Umsatz nicht proportional dazu gestiegen ist, erklärt der Verband damit, dass die Programmanbieter zunehmend »Back-Katalogtitel« vermarkten, die üblicherweise zu günstigeren Preisen als Neuveröffentlichungen angeboten werden.

Mehr als vier von fünf Euro aus dem Verkauf von Bildtonträgern werden nach den vorliegenden Zahlen mittlerweile mit DVDs umgesetzt. Das gleicht den weiteren, massiven Umsatzrückgang aus dem Verkauf herkömmlicher Videokassetten aus, der im gleichen Zeitraum -35,3 % betrug, was einem Absinken auf 138,4 Millionen Euro entspricht.

Die DVD ist somit weiterhin die Lokomotive der Filmwirtschaft und es dürfte durchaus realistisch sein, dass allein mit dem DVD-Verkauf bis Ende des Jahres eine Millarde Euro erwirtschaftet wird, da die verkaufsstarke Weihnachtszeit üblicherweise hohen Umsatz bringt.
 
Die Lage des Vermietmarktes bleibt dagegen aus Verbandssicht weiterhin angespannt: Hier ist ein Rückgang der Vermiettransaktionen um insgesamt 11,6 % zu verzeichnen. Das konnten auch die Zuwächse bei der DVD-Vermietung nicht ausgleichen, die um 65,1% anstiegen. Der Umsatz aus den Vermietungen ist in den ersten neun Monaten mit 14,4 % noch stärker gesunken als die Zahl der Vermeitungen. Er liegt jetzt bei 221,9 Millionen Euro, was nach Ansicht der Branche in erster Linie an der illegalen Vervielfältigung von Filmen liegt.