Branche: 15.06.2005

Fußball-WM in 16:9

Die ARD wird die Spiele der Fußball-WM ausschließlich in 16:9 übertragen. Das haben die ARD-Intendanten auf ihrer Sitzung in Bremen beschlossen. Auch das ZDF hat sich für 16:9 entschieden.

Die ARD zitiert den ARD-Vorsitzenden Thomas Gruber mit der Aussage, dass eine »vorurteilsfreie Prüfung« ergeben habe, dass die WM-Übertragung im Format 16:9 für die Zuschauer deutlich mehr Vorteile biete als eine Ausstrahlung im traditionellen 4:3-Format. Das gelte auch für die Besitzer älterer Fernsehgeräte.

Damit endet die unselige Diskussion um dieses Thema, denn bis vor kurzem war noch unklar, ob die deutschen TV-Anstalten die in den Stadien komplett in HD und somit in 16:9 produzierten Fußballspiele der Weltmeisterschaft vielleicht doch in 4:3 ausstrahlen würden. Das hätte den Kameraleuten und Technikern aber einen extremen Spagat abverlangt, der ganz sicher für eines der Bildformate, vielleicht auch für beide, zu unguten Kompromissen geführt hätte.

Der ARD-Vorsitzende und BR-Intendant Thomas Gruber sagte dazu: »Das internationale Fifa-Fernsehsignal von den Spielen der Fußball-WM 2006 wird ausschließlich im Format 16:9 produziert. Würde sich die ARD darauf beschränken, lediglich einen Bildausschnitt im Format 4:3 zu zeigen, bestünde nach Meinung aller Fachleute die konkrete Gefahr, dass dabei wichtige Bildinformationen verloren gehen. Auch den Zuschauern mit alten Fernsehgeräten ist nicht geholfen, wenn entscheidende Spielzüge auf dem um fast ein Drittel verengten Fernsehbild nicht mehr zu sehen sind. Zudem gelten bei der Produktion im Breitbildformat andere ästhetische Voraussetzungen als beim traditionellen 4:3-Format. Wegen des größeren Überblicks, den das Breitbild bietet, können sich die Zuschauer beispielsweise auf langsamere Schnittfolgen einstellen. Dem müssen auch wir bei unserer Bildregie Rechnung tragen.«

Zur gleichen Auffassung sei neben der ARD auch das ZDF gelangt, das die Fußball-WM ebenfalls im Breitbildformat ausstrahlen will. Von den 64 WM-Spielen übertragen ARD und ZDF insgesamt 48 Begegnungen.

Für die Branche ist diese Entscheidung deshalb wichtig, weil der Wechsel von 4:3 auf 16:9 ein entscheidender Zwischenschritt auf dem Weg zu HD ist.