Unternehmen: 10.07.2012

Avid entlässt rund 20 % seiner Mitarbeiter

In Kombination mit dem Verkauf der Pinnacle- und M-Audio-Produktlinien wird Avid auch seinen Headcount weiter reduzieren: Rund 350 Mitarbeiter müssen gehen — das sind fast 20 % des Personalbestands.

Laut verschiedener amerikanischer Quellen erlöst Avid für den Verkauf der Pinnacle- und der M-Audio-Produktlinien rund 17 Millionen US-Dollar. Zugekauft wurden diese Firmen in den Jahren 2004 und 2005 für zusammen rund 630 Millionen US-Dollar. Avid will sich nach eigenen Angaben zukünftig stärker und enger auf Pro Tools und die professionellen Videolösungen konzentrieren.

Gleichzeitig soll ein Personalabbau in der Größenordnung von etwa 20 % die wirtschaftliche Basis des Unternehmens wieder verbessern: Rund 350 Mitarbeiter sollen Avid verlassen, einige davon wechseln mit den verkauften Produktlinien zu deren neuen Eigentümern, andere wird Avid entlassen. Offenbar steht auch die Schließung oder Verkleinerung von Niederlassungen in der Diskussion.

Dass bei Avid etwas passieren muss, ist leider unvermeidlich: Avid hat für 2011 einen Nettoverlust von 23,5 Millionen US-Dollar bekanntgegeben, für das erste Quartal 2012 fast 13 Millionen US-Dollar. Die nun bekanntgegebenen Maßnahmen sollen laut Management jährliche Einsparungen von rund 80 Millionen US-Dollar erwirken.

Gary Greenfield, President und CEO von Avid, wird in amerikanischen Medien so zitiert: »Es ist nie einfach, solche Veränderungen umzusetzen, aber wir glauben, dass Avid dadurch wieder stärker und agiler wird.« Dem Vernehmen und allem Augenschein nach, teilten nicht alle im Top-Management von Avid die Auffassung, dass die nun durchgeführten Schritte zielführend sind: COO Kirk Arnold hat mit Bekanntgabe der jüngsten Maßnahmen ihr Amt niedergelegt. Auch Jason G. Burke,  der Principal Accounting Officer — also flapsig gesagt der Oberbuchhalter — verlässt Avid.

Mit den jüngsten Ankündigungen steht bei Avid also eine zweite Entlassungswelle innerhalb kurzer Zeit an: Im Herbst 2011 waren bereits rund 200 Mitarbeiter entlassen worden.

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