10 Jahre »Broadcast-Kolchose«: MoovIT
Fünf Gründer, fünf Geschäftsführer — nicht die einzige Besonderheit von MoovIT: ein Bericht zum 10-jährigen Firmenjubiläum.

Von Hardware zu Software
Die ersten größeren Umsätze machte MoovIT zunächst tatsächlich noch mit Hardware – aber eben nicht ausschließlich, sondern mit einem immer weiter anwachsenden Software-Anteil. »Schon damals war EditShare für uns ein verlässlicher Partner, der uns von Beginn an unterstützt hat«, berichtet Tobias Trumpfheller.

Sehr bald kamen die Kunden zu MoovIT jedoch mit Anforderungen, die sich nur mit individuell entwickelter Software lösen ließen. »Uns war klar, dass die Branche sich immer mehr in Richtung Software entwickeln würde«, so Wolfgang Felix, »deshalb verfolgten wir von Beginn an den Ansatz, einerseits Hard- und Software, andererseits Broadcast und IT eng zu integrieren.«

Da lag es letztlich nahe, dass Kunden auch Lösungen anfragten, die für bestimmte Events zu optimieren waren: »Das war der Moment, ab dem wir immer tiefer auch in den Bereich Systemintegration im engeren Sinn einstiegen«, erläutert Jan Fröhling. »Und mittlerweile haben wir schon zahlreiche maßgeschneiderte Broadcast-IT-Lösungen für internationale Sportereignisse umgesetzt — mit einem wachsenden Anteil an Customized Software.«

Grundstein für Helmut, TitleTool — und mehr
Im Rahmen dieser kundenspezifischen Broadcast-IT-Lösungen wurde es immer wieder nötig, für die Umsetzung der Kundenwünsche die vorhandene Infrastruktur anzupassen und ergänzend eigene Software zu entwickeln. Hieraus entstand im Laufe der Zeit ein wichtiger Unternehmensbereich für MoovIT.

Mit der Software Helmut hat MoovIT beispielsweise ein Tool für das Projekt-Management von Adobe Premiere, After Effects und Audition entwickelt, das heute bei vielen Kunden zentraler Bestandteil der Postproduktion ist.

»Den Grundstein dafür legten wir schon 2012, als wir als Dienstleister für die Uefa/Euro tätig waren und ein kleines Hilfs-Tool fürs Editing programmierten. Es löste etliche Probleme, die es beim Schnitt mit Final Cut und beim Management der Projekte mit mehreren Editoren gab«, berichtet Rafael Hutter, der bei MoovIT für die Software-Entwicklung zuständig ist (frühere Meldung).
»Das war im Grunde die erste Version von Helmut, die wir dann zwei Jahre später zur nächsten Fußball-Weltmeisterschaft fürs Editing mit Premiere weiterentwickelt haben. In enger Anlehnung an konkrete Arbeitsprozesse wurde in den nächsten Jahren das Helmut-Tool-Set mit einer eigenen Workflow-Engine entwickelt, das heute als Standard für das Video-Projektmanagement vor allem für Adobe-Nutzer gilt.« Ein Beispiel dafür, wie MoovIT sich in diesem Bereich immer weiter entwickelte, wurde bei der Euro2016 deutlich (Meldung).

Im Rückblick betrachtet, habe sich die Branche vor rund zehn, fünfzehn Jahren an der Schwelle zur Produktion mit IT-Werkzeugen befunden, resümiert Jan Fröhling. Viele der Anregungen für neue Software-Produkte seien letztlich von den Kunden gekommen. »Sie haben den Wandel stets aktiv mitgestaltet, und wir haben versucht, die Vorstellungen der Kunden umzusetzen«, so Fröhling. Auf diese Weise seien viele Grundlagen gelegt und Anregungen aufgegriffen worden, die bis heute für die weiteren Aktivitäten relevant seien, erklärt Fröhling. Ein Beispiel dafür ist der Remote-Workflow, den MoovIT bei der Fußball-EM 2021 realisierte.

Was Fröhling erläutert, gilt auch für TitleTool. MoovIT hat diese Software für die Lokalisierung von Video-Content für die Industrie seinerzeit auf Initiative des Konzerns für Haushaltswaren BSH für die weltweite Lokalisierung von Produktvideos entwickelt.

Wolfgang Felix ist stolz, dass große Unternehmen, die sich einmal für TitleTool entschieden haben, meistens über Jahre dabei bleiben und die weltweite Nutzung in den verschiedenen Sprachen immer weiter ausbauen, so wie Konica Minolta.
»Jüngst haben wir mit Swiss Info unseren ersten Broadcast-Kunden gewinnen können, der mit TitleTool seine internationale News-Produktion verbessert. Das ist ein Hinweis dafür, dass TitleTool auch für die Broadcaster ein interessantes Werkzeug wird«, so Wolfgang Felix.
Seite 1: Gründungsidee — Broadcast und IT
Seite 2: Von Hardware zu Software
Seite 3: Remote und Cloud
Seite 4: Perspektiven, neue Firma für Software-Entwicklung