Unternehmen: 24.10.2000

Sony intensiviert Diskrecorder-Vertrieb

Mit einer kleinen Roadshow an verschiedenen Orten in Deutschland stellte Sony den VideoStore VSR-2000 und verschiedene dazu passende Software-Module vor. Bislang hatte Sony in diesem Bereich nicht viele Aktivitäten entfaltet, sondern diesen Markt weitgehend kleineren Firmen überlassen.

Der VSR-2000 ist im Unterschied zum Sony-Diskrecorder MAV-555 für kleine TV-Stationen und den Präsentationsmarkt konzipiert. Das Gerät arbeitet intern im MPEG-2-Standard mit Bit-Raten von 4, 6, oder 8 Mbps und fasst dementsprechend 15, 11 oder 8 Stunden Programm.

Der VSR-2000 kann mit verschiedenen digitalen und analogen I/O-Boards bestückt werden, das Kodieren und Dekodieren zwischen unkomprimierten Videosignalen und MPEG-2-Files kann also direkt im Gerät erfolgen. File-Transfer von MPEG-Daten ist auch via 10- oder 100-Base-T-Ethernet möglich.

Der VSR-2000 kann via RS-232 und RS-422 gesteuert werden. Sony bietet eine eigene Software mit Grundfunktionen für den VideoStore an. Mehr Funktionalität bietet die von der HyperMedia Group entwickelte modulare Software, die im Rahmen der VideoStore-Roadshow ebenfalls demonstriert wurde. Hier stehen Playlisten-Management, Playout- und Vorschau-Funktionen zur Verfügung.

Sony und Hypermedia agieren als Kooperationspartner und bieten VideoStores und die verschiedenen Software-Module gemeinsam an. Gemeinsam durchgeführte Installationen sind bei Oberpfalz TV Nord in Amberg und bei TV 1 in Bergrheinfeld in Betrieb.

In Deutschland wird der VSR-2000 eher von kleineren, regionalen TV-Stationen eingesetzt. Größter Einzelkunde für den VSR-2000 sind derzeit die UFA-Kinos, wo dieser Diskrecorder als Playout-Server für erste Digital-Cinema-Applikationen eingesetzt werden soll.

In einem ersten Schritt werden bei diesem Projekt rund 600 Kinos mit einer Satelliten-Downlink-Einrichtung sowie mit VideoStore-Servern und hochwertigen Projektoren ausgerüstet. Im nächsten Schritt sollen Werbeclips von einem zentralen Server aus digital an verschiedene Kinos distribuiert werden. Die drei Unternehmen Deutsche Commerciale Filmwerbung (Deco), Ben Hur und CBC (Cologne Broadcasting System) initiierten und realisieren dieses Projekt mit dem Namen CECIS (Central Cinema Server Systems) in Zusammenarbeit mit Sony.

Walter Jünkering, Geschäftsführer von Ben Hur, erläutert die Vorgehensweise: »Auf dem Kölner Zentral-Server wird gewissermaßen die gesamte deutsche Kinowerbung liegen. Zunächst einmal pro Woche, später wenn nötig auch wesentlich häufiger, werden dann die gesamten Clips auf den Satelliten gegeben. Die Sony VSR-2000 Kino-Server kennen die ID-Nummern derjenigen Clips, die für das jeweilige Programm gebraucht werden und laden nur diese jeweils relevanten Clips via Satellit herunter.«