Kamera, Veranstaltung: 03.06.2017

Panasonic zeigt neue Cine-Kamera EVA1

Jetzt hat die Mystery-Cam einen Namen: Panasonic stellt die neue Kamera AU-EVA1 vor: S35-Sensor mit 5,7 K, EF-Mount, Nettopreis unter 8.000 Euro.

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Die EVA1 von Panasonic soll zu einem Netto-Listenpreis unter 8.000 Euro in den Handel gehen.

Mit ersten Andeutungen hatte Panasonic während der NAB2017 gelockt (Meldung), nun stellte der Hersteller im Rahmen der Cine Gear Expo in Los Angeles eine neue, kompakte Cine-Kamera vor: die AU-EVA1.

Die Kamera ist mit einem S35-Sensor bestückt, der laut Hersteller eine Auflösung von 5,7 K schafft. Vor dem Sensor sitzt ein EF-Mount, der Nettopreis der Kamera soll unter 8.000 Euro liegen, wenn sie ab Herbst 2017 ausgeliefert wird.

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Die AU-EVA1 von Panasonic ist mit einem S35-Sensor bestückt, der laut Hersteller eine Auflösung von 5,7 K bietet.
Lücke zwischen GH5 und Varicam LT geschlossen
 Nela Pertl, Marketing Manager EMEA, Panasonic
Nela Pertl, Marketing Manager EMEA bei Panasonic.

»Zwischen der GH5 und der Varicam LT gab es in unserem Line-Up noch Platz für eine Cine-Kamera«, erläutert Nela Pertl, Marketing Manager EMEA bei Panasonic, die Entscheidung des Herstellers für die Entwicklung dieser neuen Kamera. »Mit der kompakten Bauform und dem neuen 5,7-K-Sensor füllt die EVA1 diese Lücke für eine ganze Palette von Filmproduktionen.«

Dabei bringt auch die EVA1 wichtige Features der Varicam-Baureihe mit, so etwa die »Dual Native ISO«, also eine umschaltbare Grundempfindlichkeit der Kamera. Realisiert wird das laut Hersteller durch eine »fundamental andere Art«, den Sensor auszulesen. Bei den Varicams stehen dabei 800 und 5.000 ISO als Grundempfindlichkeit der Kamera zur Wahl — und die Varicams liefern mit beiden Werten Bilder mit minimalem Rauschen, die man aus Sicht vieler Anwender problemlos direkt hintereinander schneiden kann.

»Auch die EVA1 wird Dual Native ISO bieten, aber wir testen die Kamera derzeit noch, um festzulegen, welche konkreten ISO-Werte wir hierbei festlegen«, führt Nela Pertl aus.

Neuer Sensor in der EVA1, aber bekannter Look
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In der EVA1 nutzt Panasonic einen neu entwickelten Sensor.

In der EVA1 nutzt Panasonic einen neu entwickelten Sensor mit S35-Abmessungen, der laut Hersteller eine Auflösung von 5,7 K erreicht. Aufzeichnen kann man mit der EVA Bilder in den Auflösungsstufen 4K, UHD und HD (1080 und 720). Dabei profitieren die Bilder aller Auflösungsstufen laut Panasonic nicht nur von der höheren Ausgangsauflösung des Sensors, sondern auch von dessen größerer Zahl an Farbinformationen.

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Mitch Gross und der Chefentwickler Takahiro Mitsui präsentieren die neue Panasonic-Kamera in Los Angeles.

Panasonic stattet die EVA1 auch mit V-Log/V-Gamut aus, das sind Gammakurven- und Farbraum-Einstellungen, die es erlauben, einen höheren Dynamikumfang aufzuzeichnen und auch in sehr dunklen und sehr hellen Bildteilen mehr Farbinformation zu erhalten — sowie insgesamt einen größeren Farbraum abzubilden.

Die Gammakurve von V-Log erinnert aus Sicht von Panasonic an die von Negativfilm und V-Gamut bilde einen Farbraum ab, der größer als der von chemischem Cine-Film sei. Die EVA1 soll auch über die Farbabstimmung der Varicam-Baureihe verfügen, ihre Bilder sollen somit einen vertrauten Look aufweisen, der aber auch schon während der Aufnahme in vielen Parametern veränderbar ist und dank V-Log/V-Gamut zudem auch mehr gestalterischen Spielraum in der Postproduction eröffnet.

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Der Body der EVA1 ist rund 17 cm lang, die Höhe und Breite der Kamera beträgt jeweils etwas über 13 cm.
Bauform, Eckdaten
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Aus Herstellersicht eignet sich die EVA1 perfekt für Handheld-Aufnahmen.

Die nackte EVA1 wiegt laut Hersteller 1,2 kg und misst 17 x 13,5 x 13,3 cm. Sie wird mit einem demontierbaren seitlichen Hand- und einem abnehmbaren Tragegriff ausgeliefert.

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Auch in der Kombination mit Gimbal-Systemen soll die EVA1 eine gute Figur machen.

Die Kamera eignet sich aus Sicht des Herstellers perfekt für Handheld-Aufnahmen, kann aber auch problemlos mit Drohnen oder Gimbals genutzt werden.

Die EVA1 bringt von sich aus schon etliche Montage-Punkte mit, außerdem sei man im Gespräch mit diversen Herstellern von Kamerazubehör, so Panasonic.

SD-Karten-Aufzeichnung — mehr später

Für die Aufzeichnung nutzt die EVA1 — wie bei Panasonic zu erwarten — SD-Speicherkarten.

Es sollen diverse Formate und Codecs zur Auswahl stehen, das Maximum soll bei der internen Aufzeichnung bei 10-Bit, 4:2:2 in 4K liegen und dabei bis zu einer Bildrate von 60p reichen. In HD schafft die Kamera laut Panasonic bis zu 240 fps. Mehr will der Hersteller derzeit noch nicht verraten.

Die interne Signalverarbeitung erlaube es, Signale mit Datenraten bis zu 400 Mbps zu erzeugen und zu verarbeiten, gibt der Hersteller an.

Panasonic kündet aber schon jetzt auch Möglichkeiten an, mit externen Geräten noch höhere Signalqualitäten als das bisher genannte aufzuzeichnen: Mit einem späteren Firmware-Upgrade soll es möglich werden, Raw-Signale mit der vollen Sensorauflösung von 5,7 K auszugeben.

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Es soll später auch Möglichkeiten geben, Raw-Signale in voller Sensorauflösung aus der EVA1 auszugeben.
Sonstige Ausstattung

Die AU-EVA1 ist mit einem EF-Mount ausgestattet. Die Kamera bringt eine elektronische Bildstabilisierung mit, die aufgrund der 5,7-K-Sensorauflösung möglicherweise zu ganz akzeptablen Ergebnissen beitragen kann.

Die Kamera ist mit einem optischen ND-Filterrad bestückt, das die Belichtungsanpassung um 2, 4 oder 6 Blendenstufen erlaubt. Der Infrarotfilter soll sich auf Knopfdruck in den Strahlengang ein- und ausschwenken lassen.

Im Audiobereich bringt die neue Panasonic-Kamera zwei XLR-Buchsen mit. Videosignale gibt sie via HDMI und SDI aus.

Spezifikationen

Noch nennt Panasonic nicht alle Details der EVA1, aber es gibt ein PDF mit einer kurzen Übersicht der wichtigsten Eckdaten, das sie mit dem folgenden Link aufrufen und downloaden können: EVA1_Spec Sheet_Europe.

Stream der Panasonic-Vorstellung in Los Angeles

https://www.facebook.com/panasonicprovideoUSA/videos/10155487067107922/