Messe: 11.09.2006

IBC2006: Mehr Akkuleistung für kleine Camcorder

Besonders beim Einsatz von Camcordern, deren Wurzeln im Consumer-Bereich liegen, reicht professionellen Anwendern oft die Akkukapazität nicht aus. Der HVX200 von Panasonic etwa hat schon im ganz normalen Betrieb eine hohe Leistungsaufnahme, außerdem setzen besonders Profianwender bei diesem und anderen Kompakt-Camcordern öfter auch mal einen portablen Diskrecorder und meistens noch weiteres Zubehör wie etwa eine Aufsteckleuchte ein. Unter solcher Last gehen die Standard-Akkus meist rasch in die Knie. Nun bieten gleich drei Hersteller für diese Problematik Lösungen an.

Von Bebob kommt eine neue Variante des Akku-Adapters Coco, von dem der Zubehörspezialist bislang schon rund 1.200 Stück über den Fachhandel vertrieben hat. Coco 2 kann zwei Akkus aufnehmen und verbindet sie parallel mit dem Camcorder. Wie Coco 1 verfügt auch die neue Version über einen Leuchtenanschluss, bietet aber als Verbesserung einen integrierten Dimmer. Über Coco kann der Camcorder auch von einer externen 12-V-Quelle aus versorgt werden. Eine Checktaste informiert via LEDs über Zustand und Einstellungen des Systems. Coco 2 zeigte Bebob als Preproduction-Sample, noch nicht als fertiges Produkt. Der Preis könnte bei rund 350 Euro liegen, wenn das System in Serie geht.

Eine zweite Akku-Lösung von Bebob besteht darin, den Camcorder auf einem Käfig zu montieren, den Bebob ganz schlicht Box nennt. Dieser Käfig ist mit einer Schublade bestückt, die in der Grundversion des Geräts den Diskrecorder Firestore von Focus Enhancements aufnimmt. Statt des Diskrecorders kann in der Schublade aber auch ein großer Profi-Akku fixiert werden, der dann beimk Drehen nicht im Weg ist, und den Schwerpunkt des Aufnahmesystems nicht ungünstig nach hinten oder zur Seite verlagert, sondern nach unten.

Die gleiche Grundidee wie Bebobs Akku-Box liegt auch einem Produkt zugrunde, das Anton/Bauer erstmals zur NAB2006 vorgestellt hatte: Elipz. Die neue »All-Day-Battery« Elipz 10K soll demnach Camcorder wie den Z1 oder DVX100 rund neun Stunden mit Spannung versorgen. Der Akku wird an der Unterseite des Camcorders am Stativgewinde befestigt, er ist wie ein Amateurstativ mit einer kleinen Stativplatte und einem Schnappverschluss ausgestattet. Der Akku kann auch zwischen Camcorder und Stativ sitzen. Aufgrund seiner Bauweise ist das Akkusystem vornehmlich für Camcorder mit einem etwas breiteren, ebenen Boden geeignet. Konkret nennt Anton/Bauer Sonys Z1, Panasonics HVX200 und DVX100 sowie Canons GL2.

Vom Akku aus lässt sich die Aufsteckleuchte Elightz mit Strom versorgen. Die 10-Watt-Halogenlampe lässt sich ausklappen und neigen, wodurch sie an unterschiedliche Drehsituationen angepasst werden kann. Sie wiegt rund 160 g und lässt sich über den Aufsteckschuh befestigen.

Weiteres Zubehör ist der zweiarmige Haltegriff Egripz, der sich am Stativanschluss des Camcorders, oder am Akku Elipz befestigen lässt. Er dient als separate Haltemöglichkeit oder dazu die Kamera am Unterarm abzustützen, um den Camcorder seitlich zu stabilisieren. Auch als kurzes »Zweibeinstativ« ist Egripz geeignet.

Dritter Hersteller eines Zusatzakkusystems, das nach diesem Grundprinzip arbeitet, ist Sachtler. Erstmals zur IBC2006 zeigt der Hersteller die Produktstudie eines Akkusystems, das unter dem Camcorder-Boden befestigt wird. Bei entsprechender Resonanz will Sachtler daraus ein fertiges Produkt entwickeln.

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