Kamera, Messe: 20.10.2009

Sony stellt EX1-Nachfolger PMW-EX1R vor

Der neue PMW-EX1R wird den XDCAM-EX-Camcorder EX1 ablösen und soll schon ab Dezember 2009 ausgeliefert werden.

Gleichzeitig mit dem neuen SxS-Schultercamcorder PMW-350 (Meldung) stellt Sony eine überarbeitete Version des ersten XDCAM EX-Camcorders PMW-EX1 vor: den PMW-EX1R.

Vor knapp zwei Jahren hatte Sony die XDCAM-EX-Reihe mit dem PMW-EX1 begründet. Der Camcorder markierte für Sony einen erfolgreichen Einstieg in die professionelle Aufzeichnung mit Speicherkarten. Jetzt präsentiert Sony mit dem PMW-EX1R den Nachfolger dieses Camcorders. Der Neue basiert hinsichtlich der technischen Eckdaten auf dem EX1, zusätzlich seien aber zahlreiche Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Nutzer eingeflossen, so Sony.

Als wichtige Neuerung nennt Sony eine Funktion, die bei einem HD-Camcorder fast schon anachronistisch wirkt, die aber nun mal den Produktionsalltag widerspiegelt: Der EX1R kann nämlich im Unterschied zum EX1 auch in SD aufzeichnen — das hatten sich viele Kunden gewünscht, um mit dem gleichen Camcorder je nach Auftrag, bandlos in SD oder HD produzieren zu können.

Schon beim Einschalten des Camcorders fällt eine erste Neuerung auf: Der EX1R startet deutlich schneller als das Vorgängermodell und sit somit rascher aufnahmebereit.

Auch bei der Ausführung des Camcorders und der Platzierung von Tasten am Camcorder hat Sony genau hingehört und etliche Kundenwünsche erfüllt: so ist der Ein- und Ausschalter des Camcorders nun deutlich besser ausgeführt, Außerdem wurden die Tasten auf der Rückseite des Camcorders farbig hinterlegt, sodass etwa im Audiobereich auf einen Blick ersichtlich ist, was man gerade eingestellt hat.

Eine starke Funktion des EX1 war von Anfang an die Möglichkeit für Slow- und Quick-Motion, also Zeitlupe und Zeitraffer. Das haben auch viele Kunden so gesehen, und damit sich diese Funktion noch einfacher nutzen lässt, hat Sony jetzt eine Taste direkt am Gerät platziert, mit der sich die Funktion sofort aufrufen lässt. Weiter hat der Hersteller das Bedienrad des Camcorders optimiert,

Bei einem Camcorder, der bandlos aufzeichnet, wünscht man sich heutzutage grundsätzlich Cache-Recording, auch als Retro Loop bekannt. Das haben die Entwickler dem EX1R gegönnt, und eine LED zeigt an, wenn der Camcorder so eingestellt wurde, dass 15 Sekunden im Endlosbetrieb gespeichert werden..

Der drehbare, seitliche Griff des EX1 wurde ergonomischer gestaltet. Er sitzt nun näher am Schwerpunkt des Camcorders, kragt also seitlich nicht mehr so weit aus und lässt sich zudem besser greifen als bisher.

Den Sucherbildschirm (nicht den Ausklappschirm) des Camcorders hat Sony ebenfallls durch ein höher auflösendes Display ausgetauscht: Der Suchermonitor entspricht dem des HDV-Camcorders Z5 (Test).

Weitere Defizite, die der EX1 im Vergleich zu anderen Camcordern aufwies und die nun ausgeglichen wurden: Der EX1R ist mit einen zweiten Zubehörschuh ausgerüstet, sodass man beispielsweise eine digitale Funkstrecke zusätzlich zu einer Kopfleuchte ohne Probleme am Camcorder befestigen kann. Jetzt gibt es auch eine Auto-Iris-Taste, mit der sich die Blende am Objektiv kurzzeitig automatisch einstellen lässt. Ein neu gestalteter Boden soll die bessere Befestigung des Camcorders auf einem Stativ ermöglichen und auch die Zoomstopp-Kurve soll nun besser und weicher einstellbar sein. Man merkt, dass Sony beim Re-Design des EX1 tatsächlich ein offenes Ohr für Rückmeldungen und Anregungen der Anwender zeigte. So wurde etwa auch der Audio-Limiter verbessert und ein HDMI-Ausgang ergänzt, über den der Camcorder ein unkomprimiertes Signal ausgibt — bessere Bildqualität also, als er selbst ausfzeichnen kann. Das Ganze soll parallel zu HD-SDI funktionieren, so dass hier alle Optionen offenstehen, externen Speicher und Zusatzmonitore beim Dreh zu nutzen.

Firmware-Upgrades kann der Kunde beim EX1R selbst ausführen, und es ist nun auch möglich, Material, das im Raster 1.440 x 1.080 HQ aufgezeichnet wurde, direkt auf das Datenlaufwerk PDW-U1 zu überspielen.

Als Netto-Listenpreis für den EX1R gibt Sony 6.566 Euro an — das entspricht exakt dem Preis des EX1. Allerdings wird der EX1R im Unterschied zum EX1 mit einer 16-GB-Karte ausgeliefert (EX1: 8 GB) — und die zusätzlichen neuen Funktionen gibt es gratis dazu.

Alternatives Speichermedium

Dritthersteller haben schon längst Adapter entwickelt, die mit günstigen SD-Speicherkarten bestückt und dann in den SxS-Slot von Sony-Camcordern gesteckt werden können. Darauf hat Sony nun reagiert und eine eigene Kartenlösung angekündigt, die nach demselben Prinzip arbeitet, aber statt SD-Cards die sony-eigenen Memory Sticks nutzt. Sony betont jedoch, dass Slomo-Aufzeichnungen mit dieser Lösung nicht möglich seien. Außerdem müssen EX1- und EX3-Besitzer, die diese SxS-Adapter nutzen wollen, ein Firmware-Update durchführen, also sozusagen das Betriebssystem des Camcorders aktualisieren.

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Autor
red

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