Branche: 06.07.2000

Quantel: Aktueller Stand und Gerüchte

Über die Zukunft von Quantel generell und in Deutschland im besonderen, machen derzeit zahlreiche Gerüchte die Runde. www.film-tv-video.de fragte bei Theo Goller von Quantel nach.

Der High-End-Grafik- und Postproduction-Gerätehersteller Quantel gehört bislang zur Carlton Group, einem Unternehmen, das überwiegend als privater TV-Programmanbieter in Großbritannien tätig ist. (Für mehr Infos zu Quantel, bitte hier klicken).

Im Zuge der Fusion von Carlton mit einem anderen britischen Unternehmen (siehe auch ältere Meldung: Quantel: Management-Buy-Out geplant) soll nun Quantel verkauft werden. Während die restlichen Märkte darauf relativ ruhig und unaufgeregt reagierten, sorgte diese Meldung in Großbritannien sofort ab ihrem ersten Bekanntwerden für hitzige Diskussionen und emotionale Marktreaktionen. Erst als das Top-Management von Quantel bekanntgab, dass die Führungsriege das Unternehmen kaufen und sebständig weiterführen wolle, beruhigte sich auch der britische Markt wieder etwas. Nun zieht sich der geplante Management-Buy-Out (MBO) aber schon geraume Zeit hin und es wurde bekannt, dass sich Quantel auch von teilweise altgedienten Mitarbeitern trennt. Sofort flammten daraufhin neue Gerüchte auf, nun auch im deutschsprachigen Raum.

Dazu sagt Theo Goller: »Die Ankündigung der Carlton Group im Herbst letzten Jahres, Quantel verkaufen zu wollen, hat unserer Geschäftsentwicklung sicherlich geschadet. Deshalb waren im kleineren Umfang auch Entlassungen notwendig. Die Verhandlungen zum MBO ziehen sich immer noch hin. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir in der Verhandlungsphase aber keinen Kommentar dazu abgeben. Das schafft Raum für Gerüchte aller Art. Dennoch sind wir heute optimistischer denn je, dass es bald zu einer Einigung kommt und wir schon bald einiges Positives berichten können.«

Konkrete Gerüchte über die Schließung der deutschen Niederlassung von Quantel keimten in den letzten Juni-Wochen auf. Wie stellt sich Quantel hierzu?

Theo Goller:»Die Quantel Deutschland GmbH ist eine sehr wichtige Säule in der weltweiten Quantel-Organisation. Der Standort Deutschland mit der Niederlassung Troisdorf für unseren Vertrieb und Service im deutschsprachigen Raum ist wichtig, eine Schließung steht überhaupt nicht zur Debatte. Im Gegenteil, seit Anfang des Jahres betreuen wir von Deutschland aus auch Polen mit. In Anbetracht eines generell stagnierenden Marktes und sinkender Erträge müssen allerdings auch wir unsere Kosten senken, weshalb wir den Personalstand etwas abgebaut haben.«

Was ist dran an Gerüchten, dass Sie selbst Quantel in Kürze verlassen werden:
»Ich dementiere! Ich habe nicht die Absicht Quantel zu verlassen, schon gar nicht in so einer spannenden Phase, wenn sich nach dem MBO für Quantel neue Horizonte eröffnen.«

Empfehlungen der Redaktion:

14.07.2000 – Quantel: Management-Buyout perfekt