Unternehmen: 20.12.2002

Discreet übernimmt 5D-Systeme

Discreet will die Assets der Postproduction-Systeme Cyborg und Commander des insolventen britischen Herstellers 5D übernehmen.

Ende Oktober 2002 musste der englische Software-Entwickler 5D überraschend Insolvenz anmelden (siehe Meldung). In den folgenden Wochen verhandelten Gläubiger und Interessenten darüber, was mit den Entwicklungen und Produkten des Unternehmens passieren soll.

Nun gab Discreet bekannt, man werde die Assets und somit die Schlüsseltechnologien der 5D-Systeme Cyborg und Commander kaufen. Nicht in die Kaufabsicht eingeschlossen sind demnach Technologien, die mit den 5D-Monster-Plug-Ins, einer weiteren Produktreihe von 5D, zu tun haben.

Von besonderem Interesse an den 5D-Softwares seien die User-Interfaces, aber auch Bildbearbeitungs-Algorithmen und andere Software-Aspekte, wie etwa die Interoperablität mit Filmscannern, ließ Discreet verlauten. Derzeit evaluiere man, wie diese Technologien für Discreet-Produkte verwendbar seien, so Maurice Patel, Product Manager bei Discreet. Eine Weiterentwicklung der Systeme als eigene Produkte sei hingegen ausgeschlossen. Weiter sagt Patel, dass der Evaluierungsprozess der 5D-Technologie noch nicht abgeschlossen sei, denn die Beurteilung des Source-Codes durch das Discreet-Entwicklungsteam erfordere noch mehr Zeit: Offenbar verhandelt Discreet derzeit noch über den Preis für die Assets.

Dem Vernehmen nach sind derzeit auch noch weitere Firmen mit den 5D-Insolvenzverwaltern im Gespräch, daruntern die Firma Speedsix Software, die von ehemaligen 5D-Mitarbeitern gegründet wurde. Speedsix will die Monsters-Plug-In-Technologie übernehmen und weiterentwickeln, so der aktuelle Stand. Dazu Maurice Patel von Discreet: »Wir kennen zwar noch nicht die endgültige Ausrichtung von Speedsix, wir gehen jedoch davon aus, dass Speedsix mit den FX-Plug-Ins unsere Produkte wie Flame, Flint, Fire, Inferno und Smoke auch weiterhin unterstützen wird«.