Kommentar, Top-Story: 21.08.2003

Vom richtigen Zeitpunkt

Die Situation ist allseits bekannt: Sie kaufen einen neuen Rechner, und schon auf dem Weg nach Hause verliert er an Wert. Doch diese Erkenntnis lässt Sie zu diesem Zeitpunkt noch unbeeindruckt, denn Sie hoffen und glauben, dass Sie nach diesem Kauf endlich wieder auf dem neuesten Stand sind: Mit schneller Hardware, einem aktuellen Betriebssystem und neuer Software.

Doch leider hält dieses Gefühl nicht allzu lange an. Denn natürlich kündigt der Hersteller in den folgenden Monaten einen schnelleren Chip mit mehr Rechenleistung an, der RAM-Speicher wird billiger, Sie bekommen zum gleichen Preis eine bessere und schnellere Grafikkarte und die externe Festplatte ist nur noch halb so teuer, dafür doppelt so leistungsfähig. Spätestens jetzt gibt es auch neue Versionen Ihrer Software. Nun wird Ihnen klar: Sie sind nicht mehr vorne mit dabei. Wenig später beginnt Ihr Rechner, bei der einen oder anderen Aufgabe zu schwächeln, und mit der Zeit taucht vor Ihrem geistigen Auge immer öfter die Frage auf, ob es langsam an der Zeit wäre, über eine Neuinvestition nach zu denken. Dann beginnt in der Regel ein mehr oder weniger langer Entscheidungsprozess, der geprägt ist von dem Wunsch, das »richtige« Produkt zu finden, das möglichst lange hält, problemlos läuft und dazu auch noch leistungsstark ist.

Was im Kleinen für den einzelnen PC-Anwender gilt, trifft im Großen letztlich auch auf jeden Produzenten und Dienstleister im Produktions- und TV-Markt zu: Man kämpft mit der Frage, wann der richtige Zeitpunkt für eine Investition in neue Hardware und neue Systeme gekommen ist – und das liegt nicht nur am knappen Budget. Denn dieser Entscheidungsprozess ist auch aus anderen Gründen schwierig, gilt es doch, viele wichtige Fragen zu beantworten: Auf welche Technologie soll man setzen? Was bringt im Produktionsalltag tatsächlich mehr Effektivität? Und was kostet zunächst nur zusätzlich Zeit und Geld? Wie entwickelt sich der Hersteller weiter? Bietet er so etwas wie Investitionssicherheit? Und wie lässt sich das neue Produkt in die bestehende Infrastruktur integrieren? Steht hier der Hersteller hilfreich zur Seite?

Bei all diesen Fragen verwundert es eigentlich kaum, dass immer mehr Anwender sehr zögerlich agieren und jede Neuinvestition so lange vor sich herschieben, wie nur irgend möglich. Dennoch: In vielen Fällen bringt die Entscheidung für ein neues System, für neue Hardware oder neue Produktionsabläufe eben doch einen Gewinn.

Vielleicht ist die kommende IBC für den ein oder anderen Dienstleister und Broadcaster ein guter Anlass, in der schwierigen Entscheidungsfindung einen Schritt weiter zu kommen. An interessanten Produkten und Technologien wird es während der IBC jedenfalls nicht mangeln. Jetzt gilt es, endlich wieder zu investieren.

Sie werden sehen.