Branche: 19.08.2015

Umfrage von Snell und Quantel

Quantel und Snell haben die Resultate einer internationalen Branchenbefragung vorgelegt, an der sich über 1.000 Teilnehmer von kleinen, mittleren sowie großen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern und Postproduktionsfirmen aus über 80 Ländern beteiligt haben. In der Umfrage ging es um Themen wie IP und 4K.

B_0815_QS_UmfrageGlaubt man den Ergebnissen der Umfrage von Quantel und Snell, sind 4K- und IP-Technik noch längst nicht Realität. Das ist nicht zuletzt deshalb interessant, weil Quantel selbst ja schon 8K-Systeme im Programm hat.

Laut dieser Umfrage teilen nur 19% der Befragten die Einschätzung, dass SDI-Router innerhalb der nächsten zwei Jahre komplett durch eine IP-gestützte Lösung ersetzt werden. 42% gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung über fünf Jahre hinziehen wird und 27 % der Teilnehmer rechnen erst in einem Jahrzehnt damit, dass IP sich durchsetzen wird. 9 % glauben sogar, dass die SDI-Infrastruktur niemals komplett ersetzt werden wird. Auf die Frage, ob in ihrem Unternehmen bereits 2016 Live-Signale über IP übermittelt werden, antworteten 20 % der Branchenvertreter mit einem klaren Nein. 47% rechnen mit ersten Umstellungen, 29% mit einem größeren Ausbau, aber nur 4 % konnten bestätigen, dass die IP-Umstellung in ihrem Haus bereits im kommenden Jahr komplett umgesetzt wird.

Glaubt man dieser Umfrage, ist auch 4K für 60% aller Befragten noch Zukunftsmusik, wobei die Mehrheit davon ausgeht, dass sich das hoch auflösende Format in den nächsten zwei bis fünf Jahren verbreiten wird.

Eine weitere Frage war, inwiefern High Frame Rate (HFR) oder High Dynamic Range (HDR) ökonomisch von Vorteil sind. 47% der Befragten sind sich sicher, dass sich mit HDR mehr Einnahmen generieren lassen. Nur 22% glauben, dass dies auch mit HFR möglich ist, während sich 31% keine zusätzlichen Aufträge dadurch versprechen.

Um herauszufinden, welche Priorität IP und 4K bei den Sendern besitzen, wurden gefragt, worauf es bei einem Bildmischer vor allem ankommt. Bei 44 % der Umfrageteilnehmer liegt der Schwerpunkt auf der Formatvielfalt, 20 % favorisieren die Produktion diverser Programme und nur für 16% ist die Umstellung auf IP und 4K bereits ein Thema. 

»Die Sender und Medienunternehmen sind im letzten Jahr mit den Ankündigungen zu dem unmittelbaren Start von IP und 4K überhäuft worden«, meint Tim Thornsteinson, CEO von Quantel und Snell. »Dies hat zu einer großen Verunsicherung geführt, wie unsere Kunden immer wieder bestätigt haben. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden erst langsam dazu beitragen, die mit IP und 4K verbundenen Vorstellungen zu ändern. Für die Broadcaster bleiben das vorerst Zukunftsprojekte. Für die Mehrheit ist eine Erneuerung der kompletten Infrastruktur und ein Ersatz durch IP und 4K noch nicht in Sichtweite.«