Postproduction: 14.03.2003

FrameCycler: Leistungsfähiger 2K-Player

Mit dem FrameCycler Digital Daily System (DDS) von Iridas hat DVC ein flexibles und leistungsfähiges Echtzeit-Preview- und Playback-System für hochauflösendes Material bis 2K im Vertriebsprogramm.

Nicht nur in der Animation, sondern auch in der High-End-Postproduction gibt es einen wachsenden Bedarf, Szenen mit hohen Auflösungen von 2K und mehr an verschiedenen Stellen in der Bearbeitungskette in Echtzeit wieder zu geben. Gewünscht ist von der Anwenderseite eine bedienfreundliche Software, mit der sich 2K-Produktionen am PC abspielen lassen. Systeme wie Commander von der liquidierten Firma 5D oder Data Conform von Nucoda gehen in diese Richtung. Nun haben sich mit DVC und dem Software-Hersteller Iridas zwei Partner gefunden, die aus Hard- und Software ein offenes System für genau diesen Zweck kombinieren und supporten können.

Hersteller der Software FrameCycler ist die Münchener Firma Iridas, die in den Anfängen ihres Bestehens vor rund drei Jahren eine rein RAM-basierende Playback-Software entwickelte. Diese Software war speziell auf die Bedürfnisse der Animationswelt abgestimmt und konnte sich rasch eine breite Anwenderbasis in der englischen und amerikanischen Postproduktions- und Aniamtionswelt erobern.

Heute kann Firmengründer Lin Sebastian Kayser so bekannte Studios wie Dreamworks SKG, Walt Disney, Warner Bros Animation, Digital Domain, Cinesite und Mill Film zu seinen Kunden zählen. Sie alle arbeiten mit der Iridas-Software, auf der auch FrameCycler DDS basiert.

Weil Animationssequenzen meist in kürzeren Passagen beurteilt werden, reicht dafür ein RAM-Player aus. Für längere Szenen, wie sie aber etwa im Compositing gestaltet werden, braucht man ein PC-System, das 2K-Datenströme in Echtzeit von einem Festplattenstapel ausspielen kann. Das bieten Iridas und DVC jetzt an.

** FrameCycler DDS
Herzstück von FrameCycler DDS ist das File-Format Iridas High Speed Stream (IHSS) , das es prinzipiell ermöglicht, mit einem PC-basierenden System Material der Auflösungsstufen 1K, HD-, 2K und mehr von der Disk in Echtzeit wieder zu geben.

Von DVC kommt die entsprechende Leistung auf der Hardware-Seite: DVCScreenDisk basiert auf einer leistungsfähigen Windows-2000-Maschine, wie sie DVC auch bei seinen verschiedenen HD-Recordern nutzt. Gemeinsam mit dieser Hardware kann FrameCycler längere 2K-Passagen in Echtzeit wiedergeben. Prinzipiell ist sogar 4K-Wiedergabe mit diesem System möglich, derzeit gibt es hierfür allerdings noch keine passende, stabil laufende und 4K-fähige Grafikkarte. Das dürfte sich jedoch in Kürze ändern, und es sind auch schon Monitore angekündigt, die 4 x DVI-HD-Anschlüsse bieten.

Das 2K-fähige PC-Komplettsystem ist mit 10 x 36 GB Speicherkapazität bestückt, was etwa drei Stunden HD-Material entspricht. Zudem ist es mit einer Grafikkarte ausgestattet, die 2 x DVI-HD oder 1 x 2K beherrscht. Ein klassisches HD-Video-Board fehlt aber, denn das braucht man ja bei einem Preview-System nicht. Das gesamte System inklusive Speicher bringt DVC in einem nur 4 HE großen Gehäuse unter. DVC will DVCScreenDisk zum Nettopreis von rund 20.000 Euro verkaufen. Wichtig: Das System ist aus Standard-Workstation-Komponenten aufgebaut und offen konzipiert, es basiert auf Windows 2000 und anderen weit verbreiteten Standards, es lässt sich dank dieser Plattform sehr flexibel einsetzen. Wird DVCScreenDisk etwa einmal nicht als Preview-System benötigt, kann es auch als leistungsfähiger Server oder sehr schneller Rechner im Netzwerk für andere Zwecke genutzt werden.

FrameCycler DDS bietet ausgefeilte Wiedergabe-Funktionen, so lassen sich etwa in einem Sequence-Browser Playlisten generieren, es können In- und Out-Punkte für die Wiedergabe festgelegt werden. Mit Hilfe einer Splitscreen-Darstellung (horizontal oder vertikal) ist es außerdem möglich, zwei HD-Datenströme parallel darzustellen und zu vergleichen. Zudem ist FrameCycler auch ein Software-Konvertierungs-Tool, das praktisch jedes beliebige File-Format importieren, wandeln und mit umfassenden Resizing- und Cropping-Fähigkeiten verändern kann. Weiter lässt sich auch die Bildrate variieren.

Des weiteren ist FrameCycler DDS mit umfassenden Analyse-Tools ausgerüstet. So lassen sich etwa die Farbwerte jedes Pixels analysieren, einzelne Kanäle darstellen, Falschfarbendarstellungen aktivieren und illegale Farben für verschiedene Farbräume und Ausgabeformate markieren.

Die Liste dieser Funktionen zeigt, dass FrameCycler DDS im engen Dialog mit den Anwendern aus der Filmwelt entstanden ist. Das bestätigt Firmengründer Lin Sebastian Kayser: »Die Filmleute haben uns immer wieder gesagt, dass sie eine schnelle und einfache Möglichkeit zur Wiedergabe von Material in Filmauflösung benötigen, damit sie auf diese Weise die Produktion beschleunigen und damit letztlich Kosten reduzieren können. Wir denken, dass wir mit FrameCycler mit dazu beitragen, dass die Anwender dieses Ziel erreichen können.«

** FrameCycler Professional
Neben dem FrameCycler DDS bietet Iridas auch eine einfache Software-Lösung names FrameCycler Professional an. Sie ist auf RAM-gepufferte Wiedergabe von Material ausgelegt und ist daher deutlich günstiger.

**FrameCycler3D und FrameCycler DDS Bichannel
Die Playback-Softwares FrameCycler3D und FrameCycler DDS Bichannel ermöglichen die Wiedergabe stereoskopischen Materials auf einer Maschine, so dass damit auch Stereo-3D-Animateure die Ergebnisse ihrer Arbeit sofort beurteilen können. In der Variante »DDS Bichannel« lässt sich auch hochauflösender 3D-Content von der Disk wiedergeben, was zukünftig auch für Präsentationszwecke interessant werden könnte.