Display, Monitoring, Test, Top-Story: 22.04.2021

Praxistest: Setfähige 4K-Monitore

Welche 4K-Monitore eignen sich für den Einsatz am Set? Ein Praxistest – von Praktikern für Praktiker.



Das Testverfahren
Stufe 1

Kitty Scharinger und Christian Saure evaluierten die Monitore im ersten Schritt rein technisch.

Christian Saure, 4K-Monitore, © Nonkonform
Das Test-Setup mit Kalibrierungs-Software,  Testbildgenerator und Spektral-Fotometer.
Das Test-Setup nutzte unter anderem Colorchecker von Calman.

Dazu nutzten sie die Kalibrierungs-Software Calman Studio von Portrait Display, einen Phabrix Sx Testbildgenerator und ein X-Rite i1Pro2 Spektral-Fotometer.

Das Programm Calman schickte Informationen an den Pattern Generator von Phabrix, der als geeichtes Messgerät Testbilder an den Monitor leitete. X-Rite i1Pro2 wiederum war für die Messung direkt am Monitor zuständig. Üblicherweise gibt es einen Unterschied zwischen dem generierten Testbild und dem Bild, das der Monitor darstellt. Je geringer dieses »Delta« ausfällt, desto besser die Qualität des Monitors.

Stufe 2

Nach der Messung ging es darum, die Monitore anhand der Ergebnisse aus Schritt 1 optimal zu kalibrieren, also auch etwaige Abweichungen auszugleichen.

Kitty Scharinger, 4K-Monitore, © Nonkonform
Kitty Scharinger hebt hervor, wie wichtig eine einfache Möglichkeit für die Kalibrierung ist.

In diesem Kalibrierungsprozess passten Kitty Scharinger und Christian Saure beispielsweise die Farbbalance und die Helligkeit an und ermittelten mit Hilfe von Calman eine individuelle LUT für jeden Monitor, die etwaige Abweichungen von der Referenz ausglich.

»Es ist sehr interessant zu testen, wie leicht oder schwer sich die Monitore kalibrieren lassen, denn hier gibt es sehr große Unterschiede. Manche Menüs sind sehr intuitiv, andere erschließen sich erst, wenn man sich etwas damit beschäftigt hat«, erläutert Kitty Scharinger.

Stufe 3
 Christian Saure, 4K-Monitore, © Nonkonform
Für Christian Saure spielt die Qualität des Panels eine wichtige Rolle.

In einem weiteren Schritt beurteilten Kitty Scharinger und Christian Saure die Qualität der Monitore visuell anhand unterschiedlicher Bilder und Sequenzen aus der Praxis.

So konnte das Testteam die Wiedergabe von Hauttönen evaluieren oder auch prüfen, wie die Monitore mit Farbverläufen, Schwenks, Lichtsäumen, Sonnenuntergängen oder auch Architekturaufnahmen zurechtkamen.

»Mit diesem Prozedere erkennt man relativ schnell, wie gut oder schlecht sich ein Monitor in der Praxis schlägt«, betont Christian Saure.

Testfeld und Fazit

Zum Test bei Band Pro traten die folgenden Monitore an:

  • SmallHD Cine24: 4K High-Bright Produktions- und Broadcast-Monitor.
  • SmallHD OLED22: 4K Referenzmonitor
  • TVLogic LUM-242H: 4K High Brightness Monitor mit HDR-Funktionalität
  • TVLogic LUM-310R: 4K-HDR-Referenz-Master-Produktionsmonitor
  • Atomos Neon 24: 4K HDR Monitor / Recorder.
  • Sony PVM-X1800: 4K-HDR-High-End-Bildmonitor
  • Sony PVM-X2400: 4K-HDR-High-End-Bildmonitor mit größerem Display.

Kitty Scharinger und Christian Saure testeten die aufgeführten Monitore mit dem oben beschriebenen Verfahren. An dieser Stelle können Sie in Kurzform die Pro-/Contra-Einschätzungen der Monitore nachlesen. Das PDF-Handout (Download hier) liefert hingegen eine detaillierte Einschätzung über das Handling und die Funktionalität der Monitore des Testfelds. Zusätzlich steht mit dem Comparison Chart eine Tabelle zum Download bereit, die wichtige technische Eckdaten aller Monitore vergleicht. 

Fazit mit Pro und Contra
SmallHD Cine24

Nettopreis: 5.732 Euro

Pro

• 4x 12G-SDI In und 4x 12G-SDI Out
HDMI In und Out
• Leicht, gute Mounting-Optionen
• 12V-Speisung
• Power-Out Anschlüsse

Contra

• Blickwinkel
• Menüsteuerung bei Kalibrierung
• Croppt das 4K DCI Bild

4K-Monitore
SmallHD OLED22:

Nettopreis: 11.322 Euro

Pro

• 4x 12G-SDI In und 4x 12G-SDI Out
HDMI In und Out
• Leicht, gute Mounting-Optionen
• 12V-Speisung
• Power-Out Anschlüsse
OLED (perfektes Schwarz, hoher Dynamikumfang)
• Bild auf Referenzniveau

Contra
• Preis
• Menüsteuerung bei Kalibrierung
• Croppt das 4K DCI Bild

4K-Monitore4K-Monitore
TVLogic LUM-242H

Nettopreis: 5.800 Euro

Pro
• Günstiges Preis/Leistungs-Verhältnis
• Ordentliches Bild
• 2x 12G-SDI In und 2x 12G-SDI Out
• 2x 3G-SDI In und 2x 3G-SDI Out
• 1x HDMI In

Contra
• Lediglich 24V-Speisung
• Laut
• Kein HDMI-Loop-Through

4K-Monitore
TVLogic LUM-310R

Nettopreis: 33.750 Euro

Pro
• 4K DCI Auflösung
• Ordentliches Bild
• 2x 12G-SDI In und 2x 12G-SDI Out
• 2x 3G-SDI In und 2x 3G-SDI Out
• 1x HDMI In

Contra
• Laut
• Wegen der Baugröße weniger set-tauglich
• Keine Gleichstromspeisung
• Preis/Leistungs-Verhältnis
• Kein HDMI Loop-Through

4K-Monitore4K-Monitore
Sony PVM-X1800/Sony PVM-X2400

Nettopreise: 8.950 Euro / 10.500 Euro

Pro
• Preis/Leistung
• Bild auf Referenz-Niveau
• 2x 12G-SDI In und 2x 12G-SDI Out
• 2x 3G-SDI In und 2x 3G-SDI Out
• 1x HDMI In
• Quad Split

Contra
• Lediglich 24V-Speisung
• Hohe Bautiefe
• Kein HDMI-Loop-Through

4K-Monitore
Atomos Neon 24

Nettopreis: 5.999 Euro

Pro
• Ordentliches Bild
• 4K DCI Auflösung
• 1x HDMI In und Out
• Zukunftsorientierte Ein-/Ausgänge
• Aufnahmefunktion

Contra
• 2x 12G-SDI In/Out nur über 2 Adapter
• 1x HDMI In/Out nur über Adapter
• Keine Bedienknöpfe, außer Power
• Bedienung nur über App oder optionales Hardware-Modul
• Keine Gleichstromspeisung

MonitoreMonitore

 

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Autor
Handout und Tabelle: Kitty Scharinger, Christian Saure; Online-Texte: C. Gebhard, G. Voigt-Müller
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