Messe: 21.04.2009

NAB2009: HD-Referenzmonitore von Barco, Tamuz, Sony

Barco nutzt die NAB2009 um eine neue, zweite Variante seines Referenzmonitors vorzustellen; Tamuz zeigt Referenzmonitore in den Größen 24 und 32 Zoll; Sony hat mit der Auslieferung des kleineren Trimaster-Schirms BVM-L170 begonnen.

Für die Qualifizierung von Flachbildschirmen hat die EBU klare Kriterien festgelegt. Monitore, die diesen höchsten Anforderungen entsprechen, werden mit der Stufe »Grade-1« bezeichnet. Zur NAB2009 zeigen verschiedene Hersteller Grade-1-HD-Displays vor, darunter Barco, Tamuz und Sony.

Barco: RHDM-2301P und RHDM-2301B

Barco hat auf der Basis seines schon verfügbaren Referenzschirms eine Version entwickelt, die laut Hersteller speziell auf die Bedürfnisse von Filmanwendern und Postproduction-Häusern optimiert wurde. Der neue RHDM-2301P bietet demnach einen hohen Kontrastumfang, eine stabile Farbwiedergabe und optimierte Schwarzwiedergabe.

Der Monitor eignet sich aus Sicht des Herstellers für alle Aufgaben in der Postproduction, aber auch für den Einsatz am Set, für das Betrachten von Dailies, die Kombination mit Filmscannern und Restaurierungssystemen. Dementsprechend zeigt Barco den Schirm nicht nur am eigenen Stand, sondern auch in verschiedenen Applikationen in der Suite von Assimilate und an den Ständen von Digital Vision, Omnitek, Snell, Thomson Grass Valley und Network.

Besondere Vorteile des Barco-Monitors reklamiert der Hersteller im Bereich Bewegungswiedergabe: durch einen nativen Interlace-Modus (bei dem schwarze Zeilen eingefügt werden), 120-Hz-Technik und selbstkorrigierende LED-Beleuchtung. Der Monitor bietet Dual-Link- und 3-Gbps-Anschlüsse.

Alternativ zur P-Version des Schirms bietet Barco auch eine B-Version an, die mit der prinzipiell gleichen Technik aufwartet, aber bei den Anschlüssen und im Handling auf die Bedürfnisse von Broadcastern abgestimmt ist.

Tamuz: Imperial Eagle mit 24 und 32 Zoll

Der deutsche Monitorhersteller Tamuz bezeichnet seine Grade-1-Displays als Klasse-1-Monitore und will damit bewusst an die Tradition der Röhrenschirme anknüpfen. Neben dem ersten Modell RLM 124W, das Tamuz im Vorjahr als Prototyp gezeigt hatte, stellt der Hersteller nun mit dem RLM 132W eine 32-Zoll-Variante mit den sonst weitgehend gleichen Spezifikationen und Funktionen vor.

Tamuz weist darauf hin, dass die eigenentwickelten Monitore mit bewährten Technologien arbeiten, gleichzeitig aber wesentlich bessere Werte erreichen, als die EBU sie für Grade-1 fordert — besonders was den Kontrast und die Schwarzwiedergabe angeht. Den Kontrastumfang des RLM 124W gibt Tamuz mit 1.200:1 an, das Schwarz ist demnach dunkler als 0.07 cd/m2. Der größere RLM 132W erreicht laut Hersteller beim Kontrastumfang sogar mehr als 2.500:1 und die Schwärzen liegen bei 0.025 cd/m2, wenn der Monitor mit der voreingestellten Helligkeit betrieben wird.

Die Helligkeit der Schirme wird für den europäischen Markt auf 80 cd/m2 justiert, kann aber auf Kundenwunsch zwischen 70 und 100 cd/m2 variiert werden.

Auch die Tamuz-Schirme sind sebstkorrigierend, was die Hintergrundbeleuchtung angeht. Bei den Anschlüssen bieten die Schirme je drei mal SD/HD-SDI, analoge HD-Komponenteneingänge, Composite, sowie VGA und DVI. Als Option gibt es Dual-Link und 3-Gbps-Eingänge.

Auch einen Interlace-Modus, bei dem auf Wunsch schwarze Zeilen eingefügt werden, bieten die Tamuz-Schirme. Über einen TCP/IP-Anschluss können die Geräte mit einer Software von Tamuz via Web-Browser fernbedient und überwacht werden. Über eine Frontbuchse an den Monitoren der Baureihe Imperial Eagle können Kalibriersonden angeschlossen werden, ein interner Prozessor erlaubt es dann den Monitor ohne weitere Messgeräte abzugleichen und zu kalibrieren.

Mit Netto-Listenpreisen ab 15.000 US-Dollar für den kleineren Schirm, sind die Tamuz-Monitore unter den Grade-1-Schirmen vergleichsweise preisgünstig.

Sony: zweiter Trimaster-Schirm BVM-L170 verfügbar

Beim BVM-L170 von Sony handelt es sich um einen 17-Zoll-Monitor mit Grade-1-Specs: Er stellt also unter anderem — wie die anderen Schirme dieser Klasse — nativ 1920 x 1080 Bildpunkte dar. Die Hintergrundbeleuchtung realisiert Sony in LED-Technik. Hierdurch sollen geringe Toleranzwerte bei einem großen Farbraum möglich sein, was auf einen Einsatz bei D-Cinema-Anwendungen oder im Mastering abzielt. Durch einen 24-Volt-Gleichspannungsanschluss bietet sich der BVM-L170 jedoch aus Sicht von Sony auch besonders für den mobilen Einsatz am Set an, wofür das Display dann mit einem zusätzlichen, optionalen Schutzglas versehen werden kann.

Auch Sonys kleinere BVM-Monitor nutzt die Trimaster-Technologie, die präzise Bild- und Farbwiedergabe ermöglichen soll. Weiter verfügt das Gerät über Bildwechselfrequenzen von 100/120 Hz und einen »Black Frame Insertion Modus« für reduzierte Bewegungsunschärfen. Standardmäßig weist der Monitore je eine HDCP-konforme DVI-D- sowie eine HDMI-Schnittstelle auf. Damit können Signale von VGA bis Full-HD dargestellt werden. Weitere Videoschnittstellen sind in Form optionaler Boards erhältlich. Der BVM-L170 bietet hierfür vier Erweiterungsplätze.

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