Messe: 18.04.2012

NAB2012: Set- und Studiorecorder 1

Externe Recorder erlauben im Zusammenspiel mit preisgünstigen Kameras oft eine bessere Aufzeichnungsqualität, als diese Kameras selbst. Außerdem kommen vielerorts auch Miniaturkameras zum Einsatz, die selbst gar nicht aufzeichnen können. Deshalb gibt es auch bei den externen Set-Recordern nach wie vor Innovationen und Neuerungen — bei kompakten, direkt an der Kamera verwendbaren Modellen, wie auch bei Studioversionen.

 1Viele Kameras und Camcorder der letzten können selbst gar nicht mehr die maximal damit mögliche Bildqualität aufzeichnen: Intern stehen nur stark komprimierende, verlustbehaftete Aufzeichnungsmethoden zur Verfügung. Wer also die volle Qualität aufzeichnen will, der muss dafür einen externen Recorder nutzen.

Der Trend  zur Kombination einer preisgünstigen Kamera mit einem externen Recorder, er könnte sich so langsam seinem Ende entgegen neigen: Die Codecs werden besser und zumindest gewinnt die 4:2:2-Aufzeichnung auf interne Speichermedien immer mehr Raum. Vielen Anwendern genügt die mittlerweile damit erreichbare Qualität und sie ersparen sich das umständliche Hantieren mit einem externen Recorder. Wer aber am Set wirklich in maximaler Bildqualität  aufzeichnen will, der kommt in vielen Fällen immer noch nicht um den Einsatz eines externen Recorders herum.

Fast Forward Video (FFV): SideKick HD

SideKick HD ist als kompakter Multiformat-Recorder konzipiert, der direkt an der Kamera oder am Rig montiert wird.

SideKick HD kann laut Hersteller mit 220 Mbps aufzeichnen und nutzt dafür Standard-SSD-Drives in 2,5-Zoll-Abmessung. ProRes und DNxHD stehen als Codecs zur Wahl.

SideKick HD Studio ist eine Rack-Variante des Geräts (halbe Rackbreite, 3 HE) zum Einsatz Racksystemen am Set oder im Studio. Speicherbausteine aus der Kameraversion können direkt in die Studioversion eingesteckt werden und so rasch NLE-Systemen zur Verfügung gestellt werden. Via RS-422 kann die Studioversion auch mit üblichen Recordersteuerungen fernbedient werden.

Ohne Speicherbausteine soll SideKick HD zum Netto-Listenpreis von rund 2.200 US-Dollar angeboten werden. Während der NAB legt der Hersteller zu diesem Preis noch einen 128 GB Speicherbaustein drauf.

Cinedeck MX

Cinedeck MX ist ein neuer Mehrkanal-Recorder des Herstellers Cinedeck, der diverse Codecs beherrscht und in einem 19-Zoll-Gehäuse (4 HE) festspeicher-basierte Aufzeichnung, Signalüberwachung und Wiedergabe bietet.

Cinedeck MX  kann am Set, aber auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommen. Auch für den Einsatz im Ü-Wagen etwa, eignet sich das Gerät aus Sicht des Herstellers, der sich bei den Einsatzbereichen gar nicht so genau festlegen will, sondern Cinedeck MX im Grunde ganz allgemein als Bandrecorder-Ersatz positioniert — das zeigt etwa auch das integrierte Jog/Shuttle-Rad. Via RS-422 kann der Recorder auch mit üblichen Recordersteuerungen fernbedient werden.

Neben der Aufnahme in verschiedenen Codecs und der Konvertierung in verschiedene Ausgangssignale, bietet der Recorder Waveform-, Vektorskop- und Histogramm-Darstellung sowie verschiedene Fokus-Tools für die Signalüberwachung.

Die grundlegende Technik und auch die Touchscreen-Bedienung wurden aus den Cinedeck.Recordern EX und RX weiterentwickelt, aber die Zielrichtung des Geräts sind eher Multikamera- und Stereo-3D-Produktionen, also Anwendungsfälle, in denen die Mehrkanalfunktionalität zum Tragen kommt.

Cinedeck MX ist mit acht wechselbaren SSD-Speichereinheiten bestückt, die mit integrierter Datenredundanz aufzeichnen. Bis zu vier Kanäle können laut Hersteller Material in diversen Rastern bis 4K aufzeichnen. Dabei soll sich jedes der vier ankommenden Signale auch innerhalb eines Kanals parallel in verschiedenen Codecs aufzeichnen lassen. Stereo-3D-Aufzeichnungen sollen sich ebenfalls problemlos konfigurieren lassen.

Als Codecs stehen unter anderem DnxHD, DNx444,  Avid Meridien JFIF, ProRes 444, CineForm und unkomprimiertes 4:4:4 (10 Bit) oder 4:2:2 (8 oder 10-Bit) zur Verfügung. Außerdem AVC-I 100/50, XDCAM HD (50 Mbps), XDCAM EX (35 Mbps DVCPROHD, H.264 und DPX.

Der Lieferstart soll im Juli 2012 erfolgen, der Listen-Nettopreis bei rund 43.000 US-Dollar liegen.

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