Branche, Report, Top-Story: 23.05.2014

GoPro im Einsatz beim »Fünf Freunde 3«-Dreh

Hero3-Kamera ersetzt Helikopter-Shooting und liefert Trailermaterial

Philip Peschlow arbeitet regelmäßig mit GoPro-Kameras. Der selbstständige Kameramann und DoP hat sich mit seiner Filmproduktionsfirma auf Spielfilme spezialisiert. Er entwickelt deren gesamtvisuelles Konzept und ist gemeinsam mit Regie, Art Direction und Costume Design für die Umsetzung des visuellen Konzepts zuständig. Unter anderem war er an der Produktion von »Cloud Atlas«, dem mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichneten Kinderfilm »Haus der Krokodile« wie auch an mehreren »Tatort«-Produktionen beteiligt.

Philip Peschlow setzt seine GoPro Hero3 Black Edition üblicherweise immer bei seinen Spielfilmen ein. Vor allem bei actionreichen Produktionen nutzt er die kleine Kamera, um Szenen zu realisieren, die andernfalls unmöglich wären: so auch bei der Produktion von »Fünf Freunde 3«.

GoPro fester Bestandteil des Kamera-Equipments

Das Team arbeitet mit einem Equipment-Paket, das je nach Film variiert, grundsätzlich aber aus ein bis zwei Arri-Alexa-Kameras, einem Satz Arri Master Primes Festbrennweiten und einer Auswahl an Zoomobjektiven besteht. Im Vergleich dazu ist der Koffer, der das GoPro-Equipment beinhaltet, vergleichsweise klein. Philip Peschlow hat sich mittlerweile an das Lächeln der Kollegen am Set gewöhnt, wenn er das erste Mal seinen GoPro-Koffer öffnet. Meist sei es aber so, dass die GoPro schlussendlich die ganze Produktion über mitlaufe und oft auch beeindruckende Ergebnisse liefere, so Peschlow.

Ausschlaggebend für den Einsatz der GoPro ist für Philip Peschlow die Verlässlichkeit des Equipments, aber auch die Ausstattung und die allgemeinen Eigenschaften der Kamera: die Hero3 ist klein, die verschiedenen Mounts ermöglichen alle erdenklichen Befestigungsszenarien und die Kamera filmt Weitwinkel-HD-Videos mit 4K mit 15 Frames per Second (fps), in 2,7K mit 30 fps sowie in 1080p/60 fps, 1440p/48 fps und 720p/120 fps.

Philip Peschlow sagt: »Für mich ist das komplette, in sich funktionierende System die Stärke der GoPro: Die hervorragende Kamera kombiniert mit den Gehäusen, der WiFi-Remote und den Mounts für alle erdenklichen Situationen. Alles zusammen macht die Qualität und Praktikabilität aus«.

Für Philip Peschlow gibt es speziell zwei Bereiche im Spielfilm, bei denen sich der Einsatz der GoPro besonders eignet. Zum einen sind das Action- oder Stuntszenen, in denen die Kamera auch aufgrund ihres geringen Gewichts ungewöhnliche Kamerapositionen und -bewegungen ermöglicht. Zum anderen greift das Team gerne zur GoPro, um abstrakte Sequenzen wie Träume oder Flashbacks aufzuzeichnen, weil das Befestigungszubehör die Darstellung einer speziellen Subjektivität und eines persönlichen Blickwinkels des Protagonisten möglich macht.

Der Einsatz der Hero3 hat die Arbeitsweise des Produktionsteams erweitert. Oftmals lässt sich das Team um Philip Peschlow einfach überraschen, indem es etwa bei Stuntszenen diverse GoPro-Kameras an auf den ersten Blick unmöglichen Orten platziert und einfach schaut, was dabei herauskommt. Der experimentelle Ansatz wird regelmäßig mit spannendem Material belohnt. 

Die GoPro beim Fünf-Freunde-Dreh

Für den Dreh zu »Fünf Freunde 3« zählten ein B-Camera-Operator, zwei erste Assistenten, zwei zweite Assistenten, ein Digital Image Technician, zwei bis drei Grips sowie ein Gaffer zu Philip Peschlows Team, um das von ihm entwickelte Konzept mit bestimmten Lichtatmosphären und Kamerabewegungen umzusetzen.

Bei einer der herausforderndsten Szenen, gedreht in Thailand, kam spontan die GoPro zum Einsatz: ein Helikopterflug über und um eine Insel herum mit Perspektiven, die knapp über das Wasser auf den Strand zuhielten, hatten gutes, aber dennoch nicht wirklich begeisterndes Bildmaterial geliefert. Unabhängig von dieser Szene hatte das Team für eine mitgeschwenkte Vorbeifahrt eines Landrovers auf einer Landstraße eine ferngesteuerte Drohne organisiert. An dem Gerät befestigte das Team eine GoPro und ließ sie mit der Drohne tief hinter dem Landrover herfliegen und dann hoch aufsteigen. Bei diesem Flugmanöver fing die GoPro auch Aufnahmen des Meeres und der vorgelagerten Inseln ein. Diese Aufnahmen schafften es letztendlich anstelle der Helikopteraufzeichnungen nicht nur in den Film, sondern sogar in den Trailer.   

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