Editing, Test, Top-Story: 29.11.2018

Lightworks 14.5: Der Rechtsklick-Editor

Lightworks ist immer noch ein relativ unbekanntes Schnittprogramm, obwohl es durch die Übernahme von Editshare und eine kostenlose Version 2010 eine etwas breitere Bekanntheit erreicht hat.






Mittlerweile wurde das User-Interface erneuert und es werden etwas mehr Formate unterstützt. film-tv-video.de hat die Software ausprobiert.

Die Software
Lightworks 14.5
Das Projektfenster von Lightworks. Fixierte oder freie Oberfläche – wie die meisten Befehle wird diese Option im Projektfenster über einen Rechtsklick aktiviert.

Lightworks 14 gibt es für Windows, Mac und Linux und dabei in vier Varianten. Die kostenlose Version bietet im Grunde fast alle Funktionen der Pro-Version, unterstützt aber kein Stereo 3D, keine externe Hardware und kann am Ende nur H.264-Dateien in 720p exportieren. Außerdem fehlen mit Boris FX und der Titeleditor Boris Grafitti eine ganze Bandbreite an Effekten; in der Pro-Version wird beides mitgeliefert. Bei der Jahreslizenz muss kann man eines der beiden Pakete auswählen, bei der Monatslizenz gibt es keines von beiden. Die uneingeschränkte Pro-Version ist angesichts der mitgelieferten Boris-FX-Effekte mit 400 Euro vergleichsweise preisgünstig. Da die kostenlose Version prinzipiell alle Dateien verarbeiten kann und nur beim Export auf 720p beschränkt ist, kann die Monatslizenz durchaus sinnvoll sein, wenn man längere Zeit an einem Projekt schneidet und dann nur für die finale Version und den Export wieder die Vollversion benötigt.

Lightworks 14.5
Fixiert sind die einzelnen Bearbeitungsfenster in Registern angeordnet, welche die jeweiligen Optionen für die Aufgaben Loggen, Schnitt, Effekte und Audiobearbeitung beinhalten.

Die Oberfläche und das Handbuch sind auf Englisch. Die Hardware-Voraussetzungen sind mit i7 oder gleichwertigem CPU, 1 GB GPU und 3 GB Arbeitsspeicher nicht besonders groß. Dabei kann maximal in DCI-4K-Auflösung mit bis zu 60 B/sek bearbeitet werden. Allerdings kann Lightworks auch 8K-Dateien importieren, zumindest hat das bei Red-Raw-Dateien geklappt, die Timeline ist dann aber auf 4K DCI beschränkt. Das funktionierte auch gut mit den 4,5 K-Raw-Dateien aus der Ursa Mini Pro. Zwar dürften 4K hier genug sein, doch der Trend geht klar zu einer größeren Auflösung.

Lightworks 14.5
Bei freier Anordnung kann jedes Fenster gesondert aufgerufen und angeordnet werden. Klar zu erkennen an dem roten Hai ((der Raubfisch?)) links unten. Hier lassen sich auch eigene Presets speichern.

Für den Export beherrscht Lightworks 14 nur 4K DCI in einem mp4-Container, auch mit 60 B/Sek, als Quicktime nur bis zu 30 B/Sek. Gerendert wird in dem jeweiligen Container oder Format; es kann aber in einem sinnvollen Rahmen umgestellt werden, beispielsweise auf den neu unterstützten Cineform-Codec.

Insgesamt unterstützt Lightworks eine große Bandbreite an Containern wie Quicktime, AVI und MXF und die darin installierten Codecs, allerdings ist es gerade bei den Raw-Formaten sehr wählerisch. In der aktuellen Version werden auch die Ordnerstrukturen von AVCHD, XDCAM HD, Canon XF und Ikegami GFCAM erkannt. Neben Red-R3D-Raw-Dateien können nur noch die CinemaDNG-Dateien importiert werden. Erstaunlich ist, dass keine weiteren Raw-Formate unterstützt werden, wo Lightworks doch vor allem beim Schnitt von Spielfilmen benutzt wird.

Lightworks 14.5
Die Decode-Option für die Einstellung der einzelnen Parameter gibt es nur bei Redcode-Raw-Dateien (links), nicht bei CinemaDNG (rechts).

Beim Öffnen der Cinema-DNG-Dateien fällt auf, dass diese sofort in einem Rec.709-Rahmen interpretiert werden. Mit Red-Dateien kann beim Import mit der Decode-Option festgelegt werden, wie das Signal dargestellt wird. Standardmäßig steht es auf »Same as Project« und interpretiert jedes Raw-Bild im Farbraum der Timeline. Eine LUT namens »S-Curve for Cine Style« ist enthalten. Weitere LUTs im .cube-Format können aus dem LUT-Filter geladen werden.

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