Branche: 14.09.2003

IBC2003: Fujinon stellt neues 18fach-Broadcast-Zoom vor

Als Ablösung für sein weit verbreitetes »Standard«-Broadcast-Objektiv A17x7.8 stellt Fujinon zur IBC2003 das A18x7.6 vor. Außerdem zeigt das Unternehmen die NAB-Neuheiten wie das 101fach-Zoom, das 42fach-HD-Zoom HA42x9.7 und die zwei Modelle der Cine-Super-Zoom-Baureihe, die bei »Starwars Episode 3« eingesetzt werden.

Mehr Zoomfaktor, mehr Weitwinkelwirkung, das sind die wichtigsten Eckwerte, die das neue Fujinon-Broadcast-Objektiv A18x7.6 mitbringt. Das neue Objektiv soll trotz besserer optischer Leistung nur rund 100 Euro mehr kosten als sein Vorgänger, es soll zum Jahresende 2003 verfügbar sein. Wie schon beim Vorgänger bietet der Hersteller auch beim A18x7.6 verschiedene Versionen an: Das Objektiv ist mit und ohne Ratio-Konverter erhältlich, also als reines 4:3- und als umschaltbares 4:3/16:9-Objektiv.

Mit 137 mm als längster Brennweite (274 mit eingeschaltetem Extender) und 7,6 mm als kürzester, erweitert das neue Objektiv die Grenzen in dieser Objektivklasse. Der maximale Bildwinkel beträgt rund 60 Grad. Wie alle modernen Objektive bietet das neue 18fach-Zoom interne Fokussierung, die Frontlinse bewegt sich also auch beim Scharfstellen nicht. Das Ramping wurde minimiert, das Objektiv bietet fast über den gesamten Zoombereich die gleiche maximale Öffnung von F1.8. Erst jenseits der Brennweite von 103 mm fällt dieser Wert im Telebereich auf F2.4 ab. Auch das »Pumping«, also die minimalen Bildgrößenveränderungen, die viele, vor allem ältere Objektive beim Scharfstellen aufweisen, wurde nahezu auf Null minimiert.

Möglich wird diese deutliche Verbesserung der Objektivleistung laut Fujinon durch zahlreiche Innovationen: Neben neuen Glasmaterialien ist das die firmeneigene GO-Technologie, die zur Berechnung der Objektive eingesetzt wird. Sie erlaubt es, laut Fujinon, die zahlreichen Parameter, die bei der Konstruktion eines Objektivs zu beachten sind, so zu optimieren, dass nach Herstellerangeben um 20 bis 30 Prozent bessere Objektivleistungen in verschiedensten Bereichen erereicht werden können, als mit konventionellen, früher auch von Fujinon eingesetzten Methoden. GO erlaubt es, Variablen wie etwa die Abstände, das Material der einzelnen Linsengruppen und deren Beschichtung so zu optimieren, dass auch kritische Parameter wie chromatische Aberration, die zu farbigen Kanten führen kann, oder auch Streulicht im Objektiv minimiert werden. Deutlich wird das beim A18x7.6 laut Hersteller etwa beim Blue Flare, mit dem viele Objektive kämpfen, der aber beim jüngsten Fujinon-Objektiv demnach fast völlig ausgeschaltet und praktisch nicht mehr sichtbar ist.

Erstmals auf einer Messe in Europa zu sehen: das zur NAB2003 vorgestellte 42fach-ENG-Zoom HA42x9.7, bei dessen hohem Zoomfaktor das relativ niedrige Gewicht von 5,3 bis 5,4 kg überrascht (je nach Ausstattung mit Extender und Bildstablisierungssystem). Die Baulänge beträgt 338,5 mm. Ohne Extender erreicht das HA42x9.7 eine Brennweite von 410 mm. Wem noch mehr Telewirkung wichtiger ist, als die Weitwinkligkeit, dem bietet Fujinon die Variante HA42x13.5 an, die mit Extender eine Brennweite von 1140 mm erreicht.

Ebenfalls erstmals zur NAB2003 vorgestellt, also immer noch neu, ist auch das 101fach-Zoomobjektiv . Davon gibt es derzeit drei Stück, die schon bei etlichen Produktionen testweise eingesetzt und von vielen potenziellen Kunden ausprobiert wurden, etwa von der BBC in London und von der RAI in Siena.