Postproduction, Test, Top-Story: 24.08.2023

Praxistest: Lohnt sich ein Apple MacBook Pro M2?

Apple MacBooks Pro mit den neuen M2-Max-Chips sind echte Arbeitspferde. Wie sie sich in der Postproduktion im Zusammenspiel mit Adobe schlagen, konnte film-tv-video.de ausgiebig testen.




Praxistest und Fazit Premiere

Bei der Live-Berichterstattung von der NABShow 2023 war das MacBook Pro als Schnittrechner im Einsatz.

Bei der Live-Berichterstattung von der NABShow in Las Vegas war das MacBook Pro als Schnittrechner im Einsatz.

Die Redaktion in Las Vegas drehte in UHD und kodierte das Material am Ende des Messetags per Media Encoder in MP4-Files mit H.265-Codec mit einer Datenrate von 15 Mbit. Dank dieser Kodierung hatten die Files eine vertretbare Dateigröße, da für den Upload aus dem Hotel nur eine einfache Internet-Verbindung zur Verfügung stand.

Die Videos wurden mit Lumetri farbkorrigiert, um Schwankungen in der Belichtung und Farbwiedergabe auszugleichen.

Per Adobe Frame.io erfolgte der Upload dieser Files. Der Editor am heimischen MacBook Pro konnte diese Files aus Frame.io direkt in Premiere importieren und damit schneiden. Der Schnitt erfolgte in einer Full-HD-Timeline (1.920 x 1.080, 25p). Dadurch bestand die Option, in das UHD-Material croppen zu können.

Um bei Bedarf näher ranspringen zu können, wurde das UHD-Material in einer Full-HD-Timeline geschnitten.

Helligkeiten, Farben und Kontraste ließen sich per Lumetri Panel innerhalb von Premiere bei Bedarf korrigieren und anpassen. 

Hier im Beispiel wurde das Material auf 75% skaliert.

Der Export des Materials erfolgte schließlich per Media Encoder in MP4-Files mit H.264-Codec, erstellt in der Auflösung 1.920 x 1.080 mit 25p. Als Datenrate wurde 15 Mbit VBR 1-Pass eingestellt.

Performance-Test

Nachfolgend die Performance bei einigen ausgewählten Videos. Die Videos wurden alle als MP4-File mit H.264-Codec exportiert. Auflösung war 1.920 x 1.080 bei 25p. Als Datenrate wurde 15 Mbit VBR 1-Pass eingestellt.

Das MacBook Pro hat 64 GB RAM an Bord. In den Settings von Premiere kann eingestellt werden, wie viel davon genutzt werden soll.

Test-Projekte

NAB23: Blackmagic 12K-Cam
Clipdauer: 1:39:20

Export via Media Encoder mit GPU:
rund 17 sec (GPU rund 90%, CPU 150%)

Export via Media Encoder Software-Only:
rund 4 min 57 sec (GPU 0%, CPU 1000%)

NAB23: Riedel Simplylive
Clipdauer: 4:46:20

Export via Media Encoder mit GPU:
rund 35 sec (GPU rund 85%, CPU 300%)

Export via Media Encoder Software-Only:
rund 12 min 09 sec (GPU 0%, CPU 1000%)

Für den Export wurde der Media Encoder benutzt.

NAB23: Arri PCA
Clipdauer 3:38:06

Export via Media Encoder mit GPU:
rund 33 sec (GPU rund 85%, CPU 200%)

Export via Media Encoder Software-Only:
rund 12 min 29 sec (GPU 0%, CPU 1000%)

Bei aktivierter GPU-Unterstützung ging der Export um den Faktor 17 bis 22 schneller, verglichen mit der Einstellung Software-Only.

Weitere Aspekte

Obwohl der Clip »Arri PCA« mehr als eine Minute kürzer ist als der Clip »Riedel Simplylive«, sind die Render-Zeiten sehr ähnlich.

Dies hat vermutlich damit zu tun, dass im Clip »Arri PCA« auch Screen-Capture-Material von der Website benutzt wurde, das im Rendervorgang mehr Zeit benötigt.

Die Videos wurden als mp4-File mit h264-Codec exportiert.
Fazit

Die Performance, die das MacBook Pro dank GPU-Beschleunigung zu bieten hatte, war beeindruckend. Der Export mit GPU-Unterstützung war zwischen rund 17 mal bis rund 22 mal schneller! Das spart wirklich enorm viel Zeit und war bei der zeitkritischen Live-Berichterstattung von der Messe in Las Vegas ein echtes Plus. Im Unterschied zu After Effects scheint Premiere Pro insbesondere beim Export von Files mittels Media Encoder enorm von der GPU zu profitieren.

Seite 1: Eckdaten
Seite 2: Praxistest MacBook Pro mit After Effects
Seite 3: Fazit After Effects
Seite 4: Praxistest und Fazit MacBook Pro mit Premiere Pro



Keine Story mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren: