Signaltechnik, Test, Top-Story, Wireless: 28.09.2023

Praxistest: DJI Transmission in der Monitor-Combo

DJI Transmission ist ein Funksystem, das Bilder, Töne, Steuersignale und Intercom drahtlos übertragen kann. Ein Test der »Monitor Combo« dieses Systems — auch im Zusammenspiel mit DJI-Gimbals.




DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Der High-Bright-Funkmonitor.

Auf dem High-Bright Funkmonitor sitzen vier kurze, austauschbare Antennen, der Empfänger selbst ist ja integriert, und somit muss man nur noch den Akku anschließen, um sofort losdrehen zu können.

Mit 1.500 Nits ist der Monitor tatsächlich sehr hell, und 7 Zoll Bilddiagonale sind eine handliche Größe.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Der Monitor selbst sitzt in einem Cage, an dem seitlich Funktionsgriffe montiert werden können.

Der Monitor selbst sitzt in einem praktischen Cage, der rechts und links Anschlüsse für die Ronin-4D-Handgriffe bietet (Test Ronin 4D hier). Über diese Griffe kann man einen Ronin-2- oder RS3-Pro-Gimbal (Test) steuern.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
An der rechten Seite: die rechte Funktionsgriffhalterung und die Schnittstellen, darunter auch ein Mini-SD-Slot.

Ist man im Besitz einer Sony-DSLM, lassen sich über den Monitor auch Kameraparameter einstellen. Unterstützt werden folgende Modelle: ZV1/A7 III/A7S III/A7M III/A7R III/A7R IV/A7 IV/FX3/A7S II/A6600/A6400 sowie alle Sony-Kameras, die Bravia-HDMI-Steuerung unterstützen.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System
Montiert man den Funkmonitor auf einem Stativ, kann man damit sehr gleichmäßig einen Gimbal fernsteuern.

Alternativ zu den Griffen gibt es für die Steuerung von Gimbal und Kameras auch digitale Pendants, die man sich auf dem Monitor einblenden lassen kann. So lassen sich die Empfindlichkeit und — ganz wichtig — das Deaktivieren der Bewegungssteuerung wählen.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System
Gimbal oder Ronin-4D-Griffe können vom Funkmonitor aus gesteuert werden.

Diese kennt man sonst über ein Gyroskopmodul (etwa DJI Force Pro): Wenn man das auf ein Stativ schraubt und dann den Stativkopf schwenkt, werden dessen Bewegungen auf den Gimbal übertragen.

Beim RS2-Gimbal geht das auch schon in Verbindung mit dem Handy: Hier dient das Handy als Steuerung. Je nachdem, wie man es schwenkt, wird sich auch der Gimbal bewegen. Sehr akkurat wird dies im Zusammenspiel mit RavenEye.

Beim neuen RS3 Pro (und auch dem Ronin 2) braucht man das alles nicht mehr — hier fungiert der Monitor des Transmission-Systems als Bewegungssteuerung. Nutzt man als Gimbal einen RS2 (Test), geht das leider nicht. Die bereits angesprochenen Einstellungen hierfür lassen sich auf dem Monitor anzeigen. Man kann auch tiefer ins Gimbal-Menü eintauchen und solche Dinge wie »Deadband« einstellen.

Weiterhin verfügt der Monitor über diverse Belichtungs- sowie Fokushilfen. Neben dem Fokusmeter lässt sich auch die Lidar-Waveform einblenden. Dazu mehr im Praxisteil.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Der Lieferumfang der »Monitor Combo« im Koffer.

Zebras existieren nur einfach, aber man kann den Wert sehr leicht und schnell bei Bedarf ändern. Waveform, Fokus-Peaking und False Color sind ebenfalls verfügbar.

Eigene LUTs lassen sich über den eingebauten Mini-SD-Karten-Slot laden, vorinstalliert sind D-Log auf Rec709 und HLG-LUTs.

Am linken Bildschirmrand lässt sich das Einstellmenü öffnen. Hier besteht unter anderem auch die Möglichkeit, den Lüftermodus zu ändern. Im Standby pfeift der nämlich ziemlich laut sein monotones Liedchen.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Der Sender kann aus einem externen Akku gespeist werden.

Weiterhin kann man den Rec-Trigger aktivieren (für ausgewählte Kameras), und es gibt einen anamorphotischen De-Stretch für alle gängigen Formate.

Über die Connection Settings lässt sich auswählen, ob man im »Broadcast Mode« arbeiten will (Sender und Empfänger ohne Steuerfunktion) oder mit Steuerfunktion für Kamera und Gimbal.

Die übertragenen Videos lassen sich im Funkmonitor auch speichern, wenn man eine Mini-SD-Speicherkarte in den Slot des Monitors einlegt.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Am Sender gibt es ein kleines Status- und Bedien-Display.

Die Aufnahme von Kamera und Monitor kann parallel gestartet werden, somit hat man auf der Speicherkarte im Monitor direkt schon H.264-Proxies. Dabei lassen sich 1080p mit bis zu 60 fps übertragen und dementsprechend auch intern aufnehmen. Gesendet wird — ganz wie bei den Drohnen von DJI — übrigens im Frequenzbereich von 2,4 oder 5,8 GHz mit bis zu 40 Mbit/s. Dies wird oben am Bildschirm zusätzlich zu den »WLAN«-Balken angezeigt.

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Der übertragene Content ist laut Hersteller verschlüsselt und gesichert.

Die Latenz liegt bei 70 ms (1080 / 60p) und 100 ms (1080p / 24 fps). Ein Aspekt noch zur Sicherheit des übertragenen Contents: DJI Transmission unterstützt sichere Verbindungen und AES-256-Bit Verschlüsselung zum Schutz vor unbefugtem Zugriff. Zusammen mit dem von DJI selbst entwickelten Chip und dem Übertragungsprotokoll ist DJI Transmission laut Hersteller in der Lage, ein Höchstmaß an Sicherheit für das übertragene Filmmaterial zu gewährleisten.

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Hochleistungsantennen erweitern die Reichweite.

Mit dem O3Pro-Übertragungssystem kann auf offenem Feld, also ohne Hindernisse, laut Hersteller bis zu 4 km weit gefunkt werden. In Amerika erlaubt die FCC das bis zu 6 km weit. DJI bietet zusätzlich noch Hochleistungsantennen an.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Es werden zwei DJI-Akkus mitgeliefert.

Sender und Empfänger haben sowohl HDMI- als auch SDI-Ports, über die sich jetzt auch Metadaten (Kameradaten, Brennweite, Timecode und mehr) von Arri- und Red-Kameras übertragen lassen.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Aber man kann über ebenfalls mitgelieferte Cradles auch Sony-Akkus nutzen.

Im Lieferumfang sind zwei DJI-Akkus und ein Dual-Ladegerät enthalten. Außerdem eine Adapterplatte für den Monitor, um Sony-NP-Akkus zu nutzen.

DJI, Transmission, Wireless-Video-System, © Sas Kaykha
Die Schnittstellen des Empfängers und Senders.

Alternativ liegen dem Set ein DC-auf-D-Tap- und DC-auf-USB-C-Kabel bei.

Nutzt man einen RS3-Pro- oder Ronin-2-Gimbal, wird der Sender automatisch mit Strom versorgt, wenn man ihn über den Zubehörschuh anschließt.

Für den Tontechniker interessant: Der Ton lässt sich live mit 16 Bit und 48 kHz abhören.

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Über DJI Transmission können auch einfache Intercom-Funktionen genutzt werden.

Apropos Ton: Man kann über die Einheit auch Intercom-Aufgaben abwickeln. So können sich Regisseur und Kameramann per DJI Transmission über weite Entfernungen verständigen, oder der Kameramann am Empfänger gibt dem Operator am Gimbal Anweisungen.

Die DJI Master Wheels lassen sich ebenfalls mit dem Empfänger oder dem Monitor koppeln — somit braucht man für die Wheels keine eigenen Antennen mehr, da alles über das Transmission System läuft. Dies verdreifacht auch die Sendeleistung der Master Wheels.

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