Messe: 13.09.2014

IBC2014: How we do it

Mit täglichen News berichtet film-tv-video.de in Wort und Bild auch von der diesjährigen IBC in Amsterdam. Für film-tv-video.de ist das mittlerweile die 15. IBC, aber in jedem Jahr ändern sich das eingesetzte Equipment und der Workflow in einigen Aspekten. Der folgende Artikel gibt einen kurzen, aktuellen Einblick in die Abläufe und die genutzte Hard- und Software.

Ein dreiköpfiges Team ist während der IBC2014 für film-tv-video.de im Rahmen der Messe unterwegs, um Infos und Bilder bei Pressekonferenzen und an den Messeständen zu sammeln. Die Videos, Fotos und Infos müssen dann aufbereitet und über das Content-Management-System Typo3 in die Website film-tv-video.de eingepflegt werden. So weit hat sich gegenüber früheren Jahren nichts verändert.

Was ist neu?

Wir werden mit dem C100 von Canon einen anderen Camcorder für die längeren, aufwändigeren Videobeiträge nutzen und diese mit Premiere als Schnitt-Software auf einem MacBook Pro schneiden. Die einfachen Videos werden wir unverändert mit iPad-Minis drehen und in iMovie schneiden. Daneben nutzen wir klassische Utensilien wie Camcorder, Fotoapparat und Laptop.

Tablet-PCs

Filmen, Fotografieren und Schreiben mit dem gleichen, kompakten Gerät — wenn auch mit Kompromissen — das spricht fast jeden Reporter an. Tablets eröffnen hier immer mehr Möglichkeiten: Wenn die Situation es erfordert, kann das Reporterteam damit Inhalte schneller publizieren.

Die Wahl der Redaktion fiel auf iPads in der Größe Mini, wegen des angenehmen Formfaktors und weil sich diese in die vorhandene Redaktionsinfrastruktur am einfachsten integrieren ließen — es ist einfach schöner, wenn etwa der gleiche Terminplaner auf dem heimischen, dem Büro-Rechner und auf dem Mobilgerät läuft.

Erstmals hatten wir die iPads im Rahmen der NAB2013 eingesetzt, bei den seitherigen Messen ging es darum, das Arbeiten damit zu optimieren, nun wollen wir die gewonnenen Erkenntnisse in Amsterdam nutzbringend umzusetzen. Die iPad-basierte Berichterstattung soll dabei ergänzend, nicht ersetzend genutzt werden: Zur Ausrüstung gehören ja auch — wie schon erwähnt — weiterhin Fotoapparate und ein Camcorder, mit denen sich qualitativ bessere Stand- und Bewegtbilder aufnehmen lassen. Im Hotelzimmer werden zum Schreiben und Online-Stellen die Laptops eingesetzt, die eine »richtige« Tastatur und ein größeres Display bieten.

Beim mobilen Arbeiten auf dem Messegelände mit den den kleinen Tablets, hilft eine Bluetooth-Tastatur, die sich auch per Magnetscharnier als Deckel für das iPad nutzen lässt. Außerdem gibt es nun einen Workflow, der es ermöglicht, auch unterhalb des Messetages kurze Meldungen rasch zu publizieren.

Eine Hardware-Ergänzung für das Filmen mit den iPads ist eine Halterung, in die sich die iPads einklicken lassen. Das von film-tv-video.de verwendete Produkt aus den USA heißt iOgrapher und glänzt weniger durch eine besonders hochwertige Ausführung, als durch einen günstigen Preis. Es handelt sich im Grunde um eine Plastikschale mit seitlichen Handgriffen und ein paar Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör. Mit etwas Klettband und Moosgummi »gepimpt«, trägt der iOgrapher auch den im nächsten Abschnitt beschrieben Audio-Adapter iRig Pre.

Weiteres Zubehör verbessert die Tonqualität bei den iPad-Videos: iRig Pre ist ein Adapter und Vorverstärker, der es erlaubt, phantom-gespeiste XLR-Mikros an das iPad anzuschließen und zu pegeln. Außerdem erlaubt es iRig Pre, ein externes Mikro und einen Kopfhörer gleichzeitig an das iPad anzuschließen. Im Zusammenspiel mit der aktuellen Version der Filmer-App Filmic Pro, die film-tv-video.de verwendet, bietet das iPad Audio-Monitoring per Kopfhörer beim Einsatz eines externen Mikros.

Apropos Apps: Neben der ergänzenden Hardware und der Filmer-App kommen natürlich noch diverse andere Apps zum Einsatz, die den produktiven, effizienten Einsatz der iPads unterstützen sollen. Die wichtigsten sind: Schnelle, simple Fotobearbeitung mit PhotoStudioHD und PhotoForge2, Videoschnitt und Upload mit der iMovie-App.

Ein paar weitere Tools dienen der reinen Audioaufzeichnung und vereinfachen den Austausch von ganz unterschiedlichen Dateien zwischen iPad, Fotoapparat und Laptop, der Textbearbeitung, sowie dem Up- und Download. Die IBC-App ist natürlich als Orientierungshilfe während der Messe ebenfalls installiert.

Videos werden mit den iPads in 720p25 gedreht und nach der Bearbeitung via iMovie in den Youtube-Kanal geladen — um die Upload-Geschwindigkeit im Rahmen zu halten, in reduzierter Qualität: Sie werden als Zuschauer definitiv einen klaren Qualitätsunterschied zwischen den einfacheren, schlechteren iPad-Videos und den besseren, »konventionell« produzierten Videos sehen (siehe nächste beide Abschnitte). Das ist der Preis für die höhere Publikationsgeschwindigkeit. Von Youtube aus werden die Videos dann bei film-tv-video.de eingebunden.

Video-Setup

Bei vorab planbaren Videos kommt in diesem Jahr Canon-Camcorder C100 (Test) zum Einsatz. Wir wollen einen neuen Look der Messevideos ausprobieren und von der hohen Lichtempfindlichkeit dieses Camcorders profitieren. Als Objektiv werden wir überwiegend ein Canon EF-S 17-55 F2.8 mit Bildstabilisator nutzen. Ergänzt wird der C100 um eine Ledzilla-Leuchte, ein Handmikro und eine Funkmikro-Strecke. Der Camcorder wird überwiegend auf einem Schulter-Rig von Vocas eingesetzt (Vocas Handheld Kit).

Aufgezeichnet wird in AVCHD im Raster 1.920 x 1.080 Bildpunkten mit einer Datenrate von 24 Mbps auf 32-GB-SD-Speicherkarten. Geschnitten werden die mit dem Camcorder aufgezeichneten Beiträge in diesem Jahr mit Adobe Premiere als NLE-System auf einem Mac-Laptop.

Video-Workflow

Das Footage aus dem C100 wird von den SD-Speicherkarten aus direkt auf eine an den Laptop angeschlossene 1-TB-Firewire-Festplatte von Sony kopiert. Zudem wird das Footage parallel auf einer LaCie Rugged Disc (500 GB, USB3) als Backup gesichert.

Das Hinzufügen des Materials zum Projekt erfolgt dann über den in Premiere integrierten Media Browser. Danach kann das Material ohne Transkodierung direkt in Premiere verarbeitet werden.

Nach dem Schnitt in Premiere wird der fertig geschnittene Clip dann direkt aus der Timeline an den Adobe Media Encoder übergeben und in das Youtube-Format gewandelt. Da der Media Encoder den Clip im Hintergrund kodiert, kann während des Exports/Encodings eines Clips bereits mit dem Schnitt eines neuen Projekts begonnen werden.

Fotoapparate

Interessanterweise stoßen die Fotoapparate, die wir benutzen, bei den Messeterminen häufig auf reges Interesse. Deshalb auch hierzu noch eine Info: Bei den Fotoapparaten setzen wir auf die schon bewährte Canon G1X und eine Fujifilm X20.

Sonstiges Equipment

Neben Mikros, kleinen Stativen und LED-Leuchten, kommt auch ein kleiner Audiorecorder zum Einsatz.

Alle Geräte mit Wechselspeicher (Fotoapparate, Audiorecorder, Camcorder) speichern auf SD-Speicherkarten. Als externe Speichermedien kommen LaCie Rugged Discs, eine mobile Platte von G-Technology und für das Videomaterial eine 1-TB-Platte von Sony zum Einsatz.

Outlets

Die Zentrale der Messeberichterstattung von film-tv-video.de bleibt unsere eigene Website. Von dort aus werden unsere eigene News-Reader-App, unsere Facebook-, Google+-Seite und der Twitter-Account beschickt. Alle Videos, die wir bei Youtube hochladen, werden zeitgleich in der Videoleiste auf der Messe-Startseite https://www.film-tv-video.de/messe.html angezeigt.

Während der Messe hat die Homepage ein etwas geändertes Layout, das bei der Fülle der Meldungen, die dann in kurzer Zeit auflaufen, mehr Übersicht und schnellen Zugriff bieten soll.

Sponsoren

Die Berichterstattung in diesem Umfang wäre ohne Sponsoren nicht möglich. Sie tragen durch die Buchung von Logos in den Beiträgen und durch die Bereitstellung von Equipment-Teilen dazu bei, dass die Redaktion ihre Messeberichte überhaupt in diesem Umfang produzieren kann. Wenn Sie dieses Engagement der Sponsoren genauso gut und lobenswert finden wie wir, können Sie ja das eine oder andere mal auf deren Logos klicken, oder anderweitig positives Feedback geben.