Branche: 04.03.2008

»Die Gustloff« bei Elektrofilm

Elektrofilm realisierte für den ZDF-Zweiteiler »Die Gustloff« die visuellen Effekte.

Am 2. und 3 März strahlte das ZDF den historischen Zweiteiler »Die Gustloff« aus, den der bekannte Regisseur Joseph Vilsmaier inszenierte. Für die Realisierung des Films mikt einm Budget von rund 9 Millionen Euro entstanden aufwändige Studio- und Kulissenbauten: so wurde der Stralsunder Hafen zum Ort Gotenhafen im Jahr 1945 umgebaut, Teile der Gustloff wurden nachgebaut und Hunderte Komparsen waren im Einsatz.

Die große Zahl von VFX, mit denen der Fernsehfilm in der Postproduktion komplettiert wurde, hat Elektrofilm realisiert. Als besondere Herausforderung erwies sich dabei die Modellierung und Animation des Schiffs, der historischen »Wilhelm Gustloff«. Das 209 m lange und 26.000 t schweren Passagierschiff, dessen Wrack heute am Boden der Ostsee liegt, wurde am Rechner wieder zum Leben erweckt und versenkt. Bei der Erstellung des 3D-Modells arbeiteten die Animatoren unter der Leitung von VFX-Supervisor Sven Martin eng mit dem Supervisor der Produktion, Christoph Hierl, sowie der Ausstattungsabteilung der UFA Filmproduktion zusammen.

Die Detailtreue der Gustloff erkenne man daran, dass man sogar an einzelne Nieten im Schiffsrumpf heranfahren könne, so Elektrofilms Head of Production Niels Rinke. Besonders bemerkenswert sei auch das eigens für die Animation der 10.000 Passagiere — Flüchtlinge und Marineangehörige — entwickelte Crowd Replication Tool. Es ist laut Elektrofilm in der Lage, besonders realitätsnahe digitale Komparsen zu erzeugen, indem es den computeranimierten Charakteren eine Form von künstlicher Intelligenz einhaucht. Dieses Programm zeichnet sich durch eine ähnliche Funktionsweise aus wie das durch »Herr der Ringe« bekannte Tool Massive und wird weiterhin kontinuierlich verbessert.

Die »Wilhelm Gustloff« wurde in sämtlichen Totalen als vollständige 3D-Animation konstruiert, das Wasser hingegen ist meistens real. Es wurden auf Malta zahlreiche Wasser-Plates gedreht, und eine Second Unit ist eigens in den Hafen gefahren, um verschiedene Meeresstimmungen einzufangen, aus denen eine Library aufgebaut wurde. Bei der direkten Interaktion zwischen Wasser und Schiff wurde dann wieder digitale Gischt eingebaut, wie Niels Rinke erläutert.

Für Elektrofilm war der Zweiteiler, der komplett in 2K bearbeitet wurde, die bislang größte Produktion im TV-Bereich. »Es war absolut spannend und lohnenswert. Wir bekommen jetzt auch verstärkt internationale Aufmerksamkeit.«, so das äußerst positive Resümee von Niels Rinke.

Autor
red

Bildrechte
ZDF/Conny Klein, Elektrofilm

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