Kamera: 12.02.2009

Neuer AVC-Intra-Schultercamcorder von Panasonic: AG-HPX301

Panasonic präsentiert mit dem AG-HPX301 einen relativ kompakten HD-Schultercamcorder, der bandlos auf P2-Karten speichert — auf Wunsch auch in AVC-Intra.

Der jüngste Panasonic-Camcorder, den der Hersteller im Rahmen einer Pre-NAB-Pressekonferenz in der US-Version als AG-HPX300 vorstellte, ist eine komplette Neuentwicklung. Der AG-HPX301 — wie die in Europa angebotene Version heißen soll — schließt die Lücke zwischen dem AG-HPX171 (Test) und dem AG-HPX500 (Test). In gewisser Weise kann man das Gerät auch als Antwort auf JVCs kompakte Schultercamcorder, wie etwa den GY-HD251 (Test), und auf den EX3 (Test) von Sony sehen.

Dass es sich um eine Neukonstruktion handelt, kann man unter anderem auch daran erkennen, dass die beiden P2-Karten-Slots beim AG-HPX301 auf der linken Geräteseite positioniert sind, also auch beim Einsatz auf der Schulter im direkten Zugriff des Kameramanns liegen. Das neue P2HD-Gerät beherrscht auch AVC-Intra (als Standard-Feature, nicht nur als Option). Darin besteht auch ein wichtiger Unterschied zum kleineren HPX171 und zum größeren HPX500, die beide keine AVC-Intra-Aufnahme bieten — auch nicht optional. Zudem ist der neue Camcorder mit drei ebenfalls neu entwickelten CMOS-Bildwandlern bestückt. Die Sensoren mit 1/3-Zoll-Diagonale bieten laut Hersteller je 2,2 Millionen Bildpunkte und erreichen nativ die volle HD-Auflösung im Raster 1.080 x 1.920.

Auch die Signalverarbeitung, die im internen Processing des Geräts unmittelbar hinter den Sensoren folgt, hat Panasonic nach eigenen Angaben völlig neu entwickelt. Hier kommt demnach ein 20-Bit-Processing zum Einsatz, der Prozessor, der dies leistet, wurde auch auf niedrige Leistungsaufnahme optimiert, wodurch die Gesamtleistungsaufnahme des AG-HPX301 laut Hersteller bei 18 W liegt, was für einen so feature-starken bandlosen Schultercamcorder ein fast schon sensationeller Wert ist und sehr lange Betriebszeiten ohne Akkuwechsel ermöglichen sollte.

Auch beim Suchermonitor und beim Ausklappschirm geht Panasonic mit dem HPX301 neue Wege: Der Camcorder soll mit einem 16:9-Sucherfarbschirm in LCOS-Technik auf den Markt kommen, der eine Diagonale von 0,45 Zoll bietet und pro Grundfarbe (RGB) 852 x 480 Bildpunkte bietet. Der Ausklappschirm ist als LCD-Monitor in 16:9 ausgeführt, bietet 3,2 Zoll Diagonale bei einer Auflösung 1.920 x 480 Bildpunkten.

Der Camcorder kann laut Panasonic wahlweise ein SD- oder ein HD-Signal auf P2-Karten aufzeichnen und verfügt auch über die entsprechenden Schnittstellen (darunter SD/HD-SDI, FireWire/IEEE-1394 und USB 2.0).

Es stehen 720p oder 1080i als Aufzeichnungsmodi zur Wahl (jeweils mit 50 und 60 Hz). Im 720p-Modus erlaubt das Gerät variable Frame-Raten zwischen 12 und 60 fps, so der Hersteller. Generell soll es möglich sein, in allen DVCPRO– und AVC-Intra-Codec-Varianten aufzuzeichnen, die Panasonic im Angebot hat: AVC-Intra mit 100 und 50 Mbps, DVCPROHD, DVCPRO50, DVCPRO und DV.

Den Camcorder will Panasonic mit einem passenden Fujinon-HD-Objektiv (XT17×4.5BRMK14) mit 17fach-Zoom anbieten. Für die optimale Anpassung von Objektiv und Camcorder, besonders unter dem Aspekt der Vermeidung von Farbstörungen an Objektkanten (chromatische Aberrationen), kommunizieren dieses Objektiv und der Camcorder über das CAC-System (Chromatic Aberration Compensation). Das betriebsbereite Gewicht des HPX301 (mit dem empfohlenen Objektiv) gibt der Hersteller mit 5,9 kg an (3,8 kg ohne Objektiv, aber mit Sucher).

Im Tonbereich bietet das Gerät 4-Kanal-Audio bei 16 Bit / 48 kHz interner Verarbeitung und Aufzeichnung mit den jeweils im Codec möglichen Raten. Ein Slot für einen Audio-Funkempfänger bringt der HPX301 mit.

Bei den Funktionen findet sich neben umfassenden Gamma-Presets (sieben Modi, darunter zwei Cine-Modes) und -Einstellmöglichkeiten, sowie Knie-Funktion auch das beim AG-HMC151 und AG-HPX171 (Test) eingebaute DRS wieder, eine Funktion, mit der sich bei Bedarf die Kontrastwiedergabe am oberen Ende der Belichtungsskala zugunsten der unteren und mittleren Bereiche stauchen lässt: die Gamma-Kurve wird im Bereich der Lichter flacher, dann bleibt ein größerer Teil des Kontrastumfangs für die feinere Durchzeichnung der dunkleren Bildteile übrig.

Auch in vielen anderen der von Panasonic beschriebenen Funktionen und Features finden sich Parallelen zu den Camcordern AG-HMC151 und AG-HPX171.

Optional bietet Panasonic für den Camcorder eine Einsteckkarte an, die während der Aufnahme automatisch Proxies generiert, also niedrig aufgelöste Kopien der Aufnahmen, die dann mit einem Browser gesichtet und weiter genutzt werden können.

Preise und Verfügbarkeit

Panasonic will den AG-HPX301 ab Ende März 2009 zum Nettopreis von 9.500 Euro ausliefern.

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