Messe: 10.05.2014

NAB2014: Imagine Communications setzt auf IP

Kurz vor der NAB hatte Imagine Communications sich vom Namen Harris verabschiedet und den Split in die Firmen Imagine Communications und Gates Air bekanntgegeben. Während der NAB2014 zeigte der Hersteller nun auch IP-Lösungen.

Mit dem CEO Charlie Vogt, der im vergangenen Jahr bei Harris angetreten war, begann bei dem Unternehmen auch ein größerer Wandlungsprozess. Der neue CEO, der aus der Telco-Branche kommt, will das Unternehmen für eine IP-basierte Zukunft fit machen und setzte einen Prozess der Veränderung in Gang. Aus der Sicht von Vogt sind künftig Lösungen gefragt, die mit Standard-IT-Komponenten Broadcast-Abläufe abbilden, wenngleich es aus der Sicht von Imagine eine wichtige Grundanforderung sei, dass sich die größten Änderungen unter der Oberfläche abspielen.

Stefan Weidner, Director Nordic und Central Europe bei Imagine, beschreibt das mit einem schönen Beispiel: »Wenn man heutzutage telefoniert und den Hörer abhebt, hört man ein Freizeichen, wie man es schon aus frühester Kindheit und aus analogen Zeiten kennt. Die Technik darunter hat sich zwar vollständig verändert, doch für den Konsumenten hat sich beim Telefonieren bis auf neue, leitungsfähigere Endgeräte nichts verändert. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Imagine mit der Integration von IP-Technologien in den Broadcast-Bereich: Wir wollen bestehende Abläufe und Workflows erhalten, aber die Technik dahinter mit Standard-IT-Komponenten ersetzen.«

Dafür bietet Imagine aktuell unterschiedlich abgestufte Ansätze und Lösungen: Entweder reine Software-Lösungen oder aber Produkte und Systeme, die zumindest aktuell noch einen gewissen proprietären Anteil enthalten.

Auf lange Sicht strebt der Hersteller aber Lösungen an, die ohne proprietäre Anteile auskommen. Mit der neu vorgestellten Media Central Plattform geht Imagine schon einen Schritt in diese Richtung: Media Central will unter einem Dach Ad Sales, Planung, Automation und Playout und Billing verknüpfen — auch in der Cloud. 

Im Fokus der Messe standen Lösungen wie etwa Versio, ein System, das die gesamte Funktionalität bietet, die man zum Playout eines TV-Kanals benötigt. Versio gibt es als Standalone-Gerät im 1-HE-Gehäuse, doch bei der NAB zeigte Imagine auch eine Software-Only-Variante des Systems — also sozusagen den Playout aus der Cloud. 

Mit der erst kürzlich vorgestellten Workfklow-Lösung Xenio zeigte Imagine einen Software-Engine, der die grundlegende Software-Architektur bietet, auf deren Basis die Kunden künftig software-basierte Services nutzen können, etwa Encoding und Packaging. 

In diese Richtung zielt auch Selenio Flex: eine rein software-basierte Lösung für Transcoding und Encoding, die auch Multiscreen-Encoding wie auch Live-tv-File Ingest Encoding bietet. Steve Reynolds, CTO von Imagine Communications, sagt zu der Lösung: »Die Idee von TV Everywhere wird immer bedeutsamer. Unsere Kunden benötigen dafür eine Media-Processing-Lösung, die mehr bietet, als reine Formatwandung und die Funktionen abdeckt, die von File-to-file-Transcoding über Live-Encoding bis hin zu Live-to-File-Ingest reicht.«

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