Broadcast, Sport, Studio: 23.02.2002

Endspurt: Olympische Winterspiele

Die Olympischen Winterspiele 2002 in und um Salt Lake City neigen sich dem Ende zu. Ein paar Beispiele der dort verwendeten Technik machen klar, dass dies auch von der technischen Seite aus gesehen, die bisher aufwändigsten Winterspiele waren.

SGI ONYX 2 UND VIZRT

Olympische Winterspiele, Vancouver, 2002
Wenn Moderatoren wie Wolf Dieter Poschmann und Michael Steinbrecher Studiosendungen aus Salt Lake City moderieren, stehen sie in einem virtuellen Studio.

Wenn Moderatoren wie Wolf Dieter Poschmann und Michael Steinbrecher Studiosendungen aus Salt Lake City moderieren, stehen sie in einem virtuellen Studio. Es wird mit der Virtual-Set-Software von Vizrt realisiert, die auf Onyx-Rechnern von SGI läuft.

Die Onyx-Systeme sind mit mehreren Prozessoren und Grafiksystemen (InfiniteReality2) bestückt und in der Lage, bis zu vier Videokanäle einzubinden. ARD und ZDF können mit dem System Live-Bilder aus bis zu vier unterschiedlichen Locations in die Sendungen einbinden und sind zudem in der Lage, Kommentatoren vor Ort live auf Sendung zu geben.

Olympische Winterspiele, Vancouver, 2002
Realisiert wurde das aufwändige virtuelle Studio von Wige Data aus Leipzig.

Realisiert wurde das aufwändige virtuelle Studio von Wige Data aus Leipzig. Dr. Uwe Greif, Marketingleiter bei Wige Data, über die Soft- und Hardware-Kombination des virtuellen Studios in Salt Lake City: »SGI-Hardware und Vizrt-Software passen gut zusammen und sind außerordentlich kompatibel, das hat uns die Entscheidung leicht gemacht. SGI-Hardware, Vizrt-Software und Wige Datas sportspezifische Applikationen bilden eine erfolgreiche Kombination. Sie wird weltweit mehr und mehr zum Standard überall dort, wo man Sport-Events aller Art virtuell zu unterstützen versucht.«

DISCREET FLAME

Der Bayerische Rundfunk setzt das Effektsystem Flame von Discreet ein, um damit Erklärgrafiken, Flaggen- und Typenanimationen sowie sämtliche Hintergrundanimationen zu realisieren. Zudem werden am Flame die »Bilder des Tages« zusammengestellt, die an den ARD-Tagen bis zu drei Mal produziert werden.

NBC: EQUIPMENT VON PINNACLE UND SONY

ThunderXL-Server von Pinnacle setzt NBC ein, um damit die zahllosen Einzelbilder und kurzen Videoclips in der Berichterstattung einzuspielen.

Der amerikanische Sender NBC setzt diverse Pinnacle-Systeme für die On-Air-Grafik ein. So wird mit dem FXDeko-II-Titelgenerator das Screen-Design wie auch die Grafik realisiert, etwa für die Ergebnis-Tafeln oder auch die Sportler-Porträts. Mit DVExcel produziert NBC Effekte für Szenen- und Kameraübergänge. Entscheidend für die Auswahl des Pinnacle-DVEs waren laut Hersteller hierbei besonders die Vierkanalfähigkeit des Systems sowie die Signalverarbeitung in 4:4:4:4 und 16 Bit.

ThunderXL-Server setzt NBC ein, um damit die zahllosen Einzelbilder und kurzen Videoclips in der Berichterstattung einzuspielen. Zudem bieten die XL-Server auch Funktionen für Browsing, Management, Bearbeitung, Speicherung und Ausgabe sowie Synchronisation der Einblendungen.

NBC arbeitet auch mit MAV-555-Diskrecordern von Sony.

Im NBC-Übertragungscenter kommen zudem rund 190 Sony-IMX-Recorder zum Einsatz, für die sich NBC unter anderem wegen ihrer acht digitalen Audiokanäle und der Unterstützung von PAL und NTSC entschieden hat.

In den Regieräumen sind drei digitale Multiformat-Switcher des Typs MVS-8000 installiert. Sie lassen sich zwischen Standard- und High Definition umschalten. Desweiteren arbeitet NBC mit MAV-555-Diskrecordern und nutzt diese Maschinen für kombiniertes lineares Editing und Playback sowie für Supermotion-Aufnahme und -Wiedergabe.

ZDF: QUANTEL-EQUIPMENT IM GRAFIKBEREICH

Olympische Winterspiele, Vancouver, 2002
Das ZDF setzt unter anderem Quantels Grafiksystem Hal ein.

Das ZDF setzt unter anderem Quantels Grafiksystem Hal sowie das Schnittsystem Editbox ein.

Mit Hal wird vor allem an den Vorspännen und ganz generell an der Grafik einzelner Beiträge gearbeitet, wogegen Editbox unter anderem wegen ihrer hohen Speicherkapazität wie auch wegen der schnellen Suchmöglichkeiten in Bildarchiven im Schnitt genutzt wird. Zudem ist die Zuschaltung einer Kamera auf beide Geräte möglich.

Harald Fritges, Designer beim ZDF, über den Einsatz: »Unsere Erfahrungen mit Quantel-Equipment sind durchweg positiv, gerade wenn es um Schnelligkeit und Speicherkapazität geht, aber auch in Sachen Vernetzung.«