Investition: 10.07.2014

RBB setzt auf Technologiekonzept von Wellen+Nöthen

Für den Neubau einer nahtlos file-basierten und vernetzten Produktionsinfrastruktur am Standort Potsdam kooperiert der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) mit Wellen+Nöthen. Das Handels- und Systemhaus für Medientechnologien wird für den RBB dieses Broadcast-Infrastrukturprojekt realisieren.

Seit rund sechs Monaten verbreitet der RBB sein Programm im HD-Format über Satellit, Kabel und IPTV. Nun geht der Sender im Zuge seiner technologischen Neuausrichtung den nächsten Schritt und baut eine end-to-end file-basierten Infrastruktur für die Produktion seiner Programminhalte auf. So soll am Standort Potsdam des RBB in den kommenden 14 Monaten eine der modernsten TV-Produktionsplattformen Deutschlands entstehen, die auf fortschrittlichen Workflows und Broadcast-IT-Systemen basiert.

Als Partner zur Realisierung dieses anspruchsvollen Technologieprojekts hat der RBB mit Wellen+Nöthen einen der führenden Systemarchitekten im Broadcast- und Medienbereich beauftragt. Das Unternehmen konnte im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung den Projektzuschlag für sich verzeichnen, indem es beim RBB durch ein fundiertes technisches Konzept sowie Erfahrung mit vergleichbaren Projekten punkten konnte, und den Sender gleichzeitig von der Wirtschaftlichkeit seiner vorgeschlagenen Lösung überzeugte.

»Der Aufbau unserer komplett bandlosen TV-Produktion ist eines der größten Technologieprojekte in der Geschichte des RBB. Wir haben dieses Vorhaben daher intensiv vorgeplant und uns eingehend mit möglichen Lösungskonzepten auseinandergesetzt. Dabei konnten wie verschiedene Kriterien definieren, die uns hinsichtlich der Infrastruktur besonders wichtig sind, wie zum Beispiel die Vereinheitlichung und Beschleunigung von Arbeits- und Produktionsabläufen, hohe Verfügbarkeit des Gesamtsystems sowie ein schlüssiges Redundanzkonzept. Diese und weitere Aspekte konnte Wellen+Nöthen im Vergabeverfahren in einem technisch überzeugenden und zugleich wirtschaftlich tragfähigen Gesamtkonzept optimal verbinden«, so Wolfram Klemmer, Chefingenieur und Leiter Systemplanung des RBB.

Wellen+Nöthen wird alle Projektphasen wie Planung, Realisierung des technischen Gesamtkonzepts, Installation und Integration, sowie Inbetriebnahme und Begleitung der anfänglichen Betriebsphase als Generalunternehmer für den RBB verantworten. Zusammengefasst gliedert sich der künftige Aufbau der neuen Infrastruktur in die Bereiche Ingest, Media Asset Management, Produktion, Outgest, Redaktion und Netzwerktechnik. Im Bereich der technischen Umsetzung wird Wellen+Nöthen unter anderem ein zentrales Media Asset Management (MAM) funktionsübergreifend für kollaborative Arbeitsprozesse und Produktionsabläufe implementieren. In den weiteren Auftragsteilen werden zentraler Ingest und Outgest, zentrales Speichersystem sowie die Video-, Audiopostproduktion durch passende Systemkomponenten zu einer eng verzahnten und file-basierten Infrastruktur verschmolzen. Wie die übrigen Produktionsbereiche, wird auch das Redaktionssystem in das Media Asset Management eingebunden und durch geeignete Schnittstellen mit dem Web Content Management System des RBB zur Pflege des Internetangebots verknüpft.

Darüber hinaus setzt der RBB auch im Bereich des technischen Service und Support auf das Know-how von Wellen+Nöthen. Im Rahmen einer sechsjährigen Service-Vereinbarung wird die Service-Mannschaft der Berliner Niederlassung von Wellen+Nöthen mit speziell zugeschnittenen Support-Leistungen das laufende Service- und Wartungsmanagement für die neue Produktionsinfrastruktur des RBB übernehmen.

»Wir freuen uns, die Partnerschaft mit dem RBB durch diesen Auftrag langfristig auszubauen«, so Daniel Url, Prokurist bei Wellen+Nöthen. »Sowohl in Deutschland als auch international haben wir als Systemarchitekt und technischer Service-Anbieter bereits umfangreiche Erfahrungen bei vergleichbaren Projekten gesammelt, die wir hier einfließen lassen können. Dennoch hat auch dieses Projekt technische Besonderheiten, wie zum Beispiel die kundenspezifische Integration des gewählten Produktionsformats. So hat sich der RBB für den Einsatz von AVC-Intra als Hausformat für sein vernetztes Produktionsumfeld entschieden. Hier ist es unsere Aufgabe, die zu implementierenden Workflows für die hohe Bandbreite von AVC-Intra zu optimieren und in enger Kooperation mit den beteiligten Herstellern die geeigneten Schnittstellen zu integrieren.«

Neben der technologischen wird zudem die logistische Komponente eine besondere Herausforderung in dem Projekt darstellen. So wird der Aufbau der neuen Produktionsinfrastruktur nicht auf der grünen Wiese, sondern im vorhandenen Gebäudekomplex des RBB in Potsdam und während des laufenden Sendebetriebs vorgenommen. Die Fertigstellung der neuen file-basierten Produktionsplattform ist in der zweiten Jahreshälfte 2015 geplant.

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