Messe: 24.04.2006

NAB2006: DVS zeigt Content-Management Spycer und weitere Neuheiten

Die Content-Management-Software Spycer ist ab sofort in DVS-Systeme integriert, lässt sich aber auch als eigenständige Applikation ohne DVS-Hardware betreiben. Außerdem zeigt DVS neue OEM-Versionen von Centaurus und SDStationOEM II und das Postproduktionssystem Clipster in der aktuellen Version.

Spycer: Content Management

DVS stellt mit Spycer ein Content-Management-System vor, das Browsing- und Such-Werkzeuge für Editoren, Coloristen und Regisseuren bietet. DVS merkt an, dass in großen Produktionshäusern die Verwaltung gewaltiger Datenmengen nach neuen Lösungen verlange, die mehr Transparenz in die Gesamtorganisation der Daten brächten. Das neue DVS-CMS beschleunigt laut Hersteller den Workflow und ermöglicht es, Content und Metadaten zu suchen sowie durch Verzeichnisse des aktuellen Projekts zu browsen. DVS hat Spycer demnach als offene Plattform gestaltet, die sich leicht in vorhandene Strukturen beim Kunden einbinden lässt.

Der Hersteller merkt an, dass Spycer die gewünschten Daten auf Hunderten von Terabytes finden könne, ohne dass der Nutzer selbst mühevoll nachforschen müsse. Ein erheblicher Vorteil bestehe auch darin, dass Spycer keinen zentralen Server benötige, um ein netzwerkbasiertes Browsing und eine effiziente Clip-Suche über das Netz zu realisieren. Das skalierbare Content-Management-Netzwerk SpycerNet ermögliche es, dass mehrere Nutzer mit dem System arbeiten könnten, so DVS.

Spycer ist laut Hersteller in der Lage, lokale Daten aber auch Dateien im Netzwerk zu finden. Dadurch sind Posthäuser in der Lage, ihr Material anhand von Metadaten wieder zu finden, zu sortieren und gegebenenfalls zu editieren. Spycer ist ab sofort Bestandteil der DVS-Produkte Clipster, Pronto2K.2, ProntoHD.2 sowie DVS-SAN. Die stand-alone-Anwendung läuft jedoch wie erwähnt auch auf herkömmlichen Rechnern ohne DVS-Hardware.

DVS merkt weiter an, dass Spycer auch für SAN optimiert sei. So liefere die Software einen Überblick über fragmentierte Sequenzen und ermögliche zusätzlich optimierte Kopierprozesse. Dazu Konstantin Schinas, Produktmanager bei DVS: »Zur NAB 2006 werden wir Spycer erstmals im Einsatz zeigen. Unsere intelligente Software extrahiert automatisch Metadaten für die digitale Filmproduktion und stellt sie der Suchfunktion zur Verfügung.«

Clipster: Neue Module, mehr Formate

Das Echtzeit-Produktionssystem Clipster ist ab sofort mit dem neuen Content-Management-Modul Spycer ausgerüstet. Neben der Echtzeit-Funktionalität in Auflösungen bis zu 4K hebt DVS hervor, dass Clipster mit unkomprimierten Grafik-Filesequenzen wie DPX oder TIFF 16 Bit in Echtzeit arbeite, ohne diese vorher konvertieren zu müssen. In Echtzeit sei nun auch Scene-Detection möglich: Clipster setze eigenständig Schnitte in langen Clips, die es dem Editor ermöglichten, in Einzelsequenzen Farbkorrektur, Conforming und Finishing durchzuführen. Neu sei auch eine sekundäre Farbkorrektur (Sechs-Vektor) in Echtzeit sowie die Möglichkeit, in 2K bei 30P zu arbeiten, was speziell bei der Produktion von US-Commercials gefordert werde, weil es eine hochwertige Wandlung in NTSC zulasse. Clipster wird künftig auch mehrere komprimierte Formate wie JPEG2000, WM-9 und QuickTime unterstützen.

Ebenfalls zu sehen: die Workflow-Lösung für digitale Dailies, die DVS gemeinsam mit Arri entwickelt hat (siehe Meldung darüber).

OEM-Boards: Weitere Funktionen

Hersteller wie Autodesk, SGI und Filmlight rüsten ihre Komplettsysteme mit OEM-Boards von DVS aus, etwa mit Centaurus oder SDStationOEM II. DVS hat nun die Boards weiter optimiert:

So ist das Board Centaurus mit 16 statt der üblichen acht embedded Audio-Kanäle ausgestattet. Damit soll das Zusammenspiel mit Sonys HDCAM SR-Geräten optimiert werden. Centaurus arbeitet nun auch mit 44.1 und 96 kHz Audio I/O. Neu ist auch, dass nun 12 Bit-Video-I/O für HD und 2K zur Verfügung stehen. OEM-Kunden können dadurch DCI-Raster nutzen, etwa 2048 x 1080 bei 24 Hz. Der zusätzliche Field Mode ermögliche einen schnelleren Zugang zu den Daten im RAM für Interlaced Raster, was zu geringeren Verzögerungen in der Echtzeit-Bearbeitung führe. Weiter betont DVS den 3-Line-VITC sowie Cross-Sync von HD zu HD. Ein besonderes Highlight bei Centaurus ist aus Herstellersicht das independent I/O-Raster: Das OEM-Board könne nun über 40 unterschiedliche Raster vollkommen unabhängig voneinander im In- und Output bewältigen.

Neuheiten gibt es auch beim Board SDStationOEM II, das nun ebenfalls das 24 Hz »Slow PAL«-Raster beherrsche. Dadurch ermögliche das OEM-Board die zeitlich korrekte Darstellung von Filmen, die in SDTV abgetastet wurden. Des Weiteren weise die SDStationOEM II jetzt acht statt der bisherigen vier Kanäle für Audio-Input auf. ANC-Daten-Aufnahme und Wiedergabe seien ebenso möglich wie Abspielen und Aufnehmen des 3-Line VITC. Die verbesserte Echtzeit-Bearbeitung durch einen schnelleren Zugriff auf die RAM-Daten sei auch hier Resultat des eingeführten Field Mode. Ebenfalls neu: Die OEM-Boards stehen bis zu drei Jahre unter einer erweiterten Garantie.

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