Branche: 30.07.2008

Steadicam auf dem Mount Everest

Der britische Sender ITN berichtete von der Benefiz-Besteigung des Mount Everest, die Sir Ranulph Fiennes zugunsten der Krebsstiftung Marie Curie Cancer Care durchführte. Für ruhige, eindrucksvolle Bilder vom »Dach der Welt« sorgte dabei der Kameramann Rob Turner, der in bisher unerreichter Höhe die schweißtreibende, anstrengende Arbeit mit einem Steadicam Archer SE verrichtete.

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Drei Millionen britische Pfund an Spenden für die Krebsstiftung Marie Curie Cancer Care einzuwerben, setzte sich Sir Ranulph Fiennes als Ziel. Um die für dieses Spendenaufkommen notwendige Aufmerksamkeit zu erreichen, plante er eine Benefiz-Besteigung des höchsten Berges der Erde. Bis ganz auf die Spitze des Mount Everest schaffte es Sir Ranulph dann leider nicht, er musste 400 m vor dem Gipfel aufgeben. Aber andere Teilnehmer seines Team entfalteten doch das Banner der Krebsstiftung auf dem höchsten Gipfel der Erde.

Der britische Sender ITN berichtete über diese Unternehmung und schickte den Reporter Phil Reay-Smith und den Kameramann Rob Turner mit auf diese Unternehmung. Turner nahm das entsprechende Broadcast-Equipment mit, darunter auch sein Steadicam. Er drehte mit der Archer-SE-Version dieses Kamerastabilisierungssystems in der lebensfeindlichen, sauerstoffarmen Umgebung. Ein Gewaltakt, der körperlich höchst anstrengend war und äußerste Willenskraft erforderte, aber aus Sicht von Rob Turner war es das wert: »Wir wussten, dass unsere Berichterstattung dadurch wirklich hervorstechen würde.« Archer SE ist ein Steadicam-System mit voller Funktionalität, das normale Broadcast-Camcorder tragen kann und volle Bewegungsfreiheit bietet — kein kleines, limitiertes Handheld-System.

Rob Turner berichtet, dass er am britischen Flughafen Gatwick rund 400 kg Equipment eincheckte, das zuerst nach Kathmandu und von dort weiter nach Lukia geflogen wurde — das letzte Stück in einer sehr alten, klapprigen Propellermaschine. 15 Träger schleppten das Equipment in 24 Flightcases dann innerhalb von 14 Tagen ins Basislager auf dem Mount Everest. Schon diese Phase der Unternehmung war laut Turner schwere Arbeit und er litt mehrere Tage an der Höhenkrankheit, die durch den mit zunehmender Höhe immer weiter fallenden Sauerstoffgehalt der Luft verursacht wird.

Nach Ankunft im Basislager baute das Fernsehteam dann das Equiment auf und erklärte sich in einer Höhe 5.350 m über dem Meer zur höchstgelegenen Edit-Suite und zum am weitesten aufgestiegenen Steadicam-Operator der Welt.

»Selbst das Umdrehen im Bett nimmt dir in dieser Höhe den Atem. Die Kamera hochzuheben verursacht Kopfschmerzen. Nach 45 Minuten Arbeit mit dem Steadicam ist man für den Rest des Tages zu fast gar nichts mehr zu gebrauchen — aber das war es absolut wert«, resümiert Rob Turner.

Für die Spannungsversorgung nutzte Turner Hytron-140-Akkus für den Camcorder und PowerCubes für das Steadicam. PowerCubes sind Akkus von IDX mit zwei separaten Speicherelementen, die zusammen 6.000 mAh bieten. Die lithium-basierten PowerCubes kamen bei dem Einsatz besser mit der Kälte zurecht, als Turner erwartet hatte. Ein kleiner Generator (Honda EU 10i) wurde eingesetzt, um die Akkus zu laden und auch andere Equipment-Teile mit Spannung zu versorgen.