Audio, Test, Top-Story, Zubehör: 21.11.2008

Audio-Hardware für das Low-Budget-Studio

Wer sein Schnittsystem auch zu einer professionellen Audioworkstation ausbauen will, benötigt neben einer passenden Software in aller Regel auch zusätzliche Hardware, etwa Audio-Boards oder Abhör-Interfaces. film-tv-video.de hat sich eine kleine Auswahl davon genauer angesehen.

In der Postproduction kommen viele Allrounder kaum noch ohne eine professionelle Audio-Sequencer-Lösung aus (Test). Zusätzlich erleichtern zahlreiche Hardware-Utilities den Alltag im Studio — etwa Interfaces, Boards oder kleinere Bedienpulte.

Interfaces

Mit der passenden Software kann eine Audioproduktion — zumindest was die Rechenleistung betrifft — heute durchaus auf einem durchschnittlichen Laptop stattfinden. Meist benötigt man jedoch hochwertigere Audioverbindungen für die Signalausgabe vom Laptop: mit einer Stereo-Minklinkenbuchse ist es im Normalfall eben nicht getan. Mittlerweile gibt es zahllose Interfaces, die entweder per USB– oder FireWire-Port angeschlossen werden. Sie sind schon zu Preisen in der Größenordnung von 100 Euro zu haben, man kann aber auch problemlos bis zu 1.000 Euro ausgeben. War USB früher die erste Wahl für günstige Interfaces, hat sich das Bild mittlerweile etwas gewandelt, und zwischenzeitlich gibt es sowohl hochwertige USB-Varianten wie auch preisgünstige Firewire-Interfaces. Fürs Videostudio reicht meist eine relativ simple Lösung für das Stereomonitoring. film-tv-video.de hat aus der Fülle verfügbarer Tools fürs Stereo- und Surround-Monitoring für diese kleine Übersicht drei herausgegriffen: ein USB-Interface von Tapco und zwei Firewire-Interfaces von Tascam und Focusrite.

Midi-Controller

Midi-Controller erlauben es, einzelne Funktionen der Software auch per Hardware (Keyboards, Pulte, Pegelsteller oder andere Eingabegeräte) zu steuern. Auch diese sind mittlerweile selbst für ein Low-Budget Studio erschwinglich. Hier ist die Zahl der Produkte noch nicht ganz so unüberschaubar, wie bei den Audio-Interfaces, doch die Produktpalette wächst auch hier stetig an. Vor allem bei der Automation, also dem Einstellen der Lautstärke und dem Einsatz von Audioblenden ermöglichen MIDI-Controller eine wesentlich komfortablere und schnellere Arbeitsweise. film-tv-video.de hat sich für diesen Vergleich aus diesem Segment zwei preiswerte Controller von Behringer und ein Interface von Tascam ausgesucht, das diese Funktion mit einem Audio-Interface kombiniert.

Abhör-Lautsprecher

Für das Abhören des Tons benötigt man entsprechende Boxen, die einen möglichst neutralen Eindruck vermitteln. Gängige Hifi-Lautsprecher, die keinen eigenen Verstärker besitzen und an eine Hifi-Anlage angeschlossen werden, sind dafür nicht geeignet, da diese meist die Mitten stark überbetonen, den Klang verfälschen und teilweise positiver klingen lassen, als er tatsächlich ist. Beim Dialogschnitt ist das nicht so schlimm, doch spätestens beim Bearbeiten des Tons mit EQs und Kompressoren sind aktive Nahfeldmonitore Pflicht. Allerdings sind die Eigenschaften der Aktivmonitore sehr unterschiedlich, es gibt hier zudem viele Glaubensfragen und so ist es schwer bis unmöglich, hier eine absolute Referenz zu empfehlen. Viele Audio- und Videoproduktionhäuser bevorzugen aber Aktivboxen des Typs Genelec 8030PM. Davon kostet das Paar rund 1.000 Euro (aktueller Netto-Straßenpreis). Diese Lautsprecher bieten ein neutrales und ausgewogenes Klangbild. Genelec gilt unter Audiophilen als absolute Qualitätsmarke, was sicher einen Teil des Preises ausmacht.

Weiter unten im Preisgefüge erfreuen sich Boxen des Typs ESI NEAR05 gerade bei Heimanwendern und Hobbymusikern wegen des guten Preis/Leistungs-Verhältnisses von rund 185 Euro für das Paar großer Beliebtheit (aktueller Netto-Straßenpreis). Dabei sind die Qualitätsunterschiede im Vergleich zu den Genelec-Boxen zwar hörbar, aber längst nicht so groß, wie es der Preisunterschied nahe legt. Dazwischen ist das Angebot, wie schon bei den Interfaces, enorm umfangreich und stetig wachsend. Eine umfassende Kaufberatung hierzu würde den Rahmen dieses Beitrag sprengen.

Deshalb nur ein Tipp für die Auswahl der passenden Abhör-Lautsprecher: Stellen Sie sich eine CD zusammen, die auch ein Stück enthält, das Sie schon oft gehört haben. Zeichnen Sie weiter eine Stimme auf, die ihnen sehr vertraut ist, sowie ein paar prägnante Geräusche in verschiedenen Stereopans. Hören Sie diese CD dann über diverse Lautsprecher in einem Musikgeschäft an. Achten Sie bei den Spezifikationen auf einen Frequenzgang von mindestens 80 Hz bis 18 kHz, beim Hören auf ein neutrales Klangbild bei den Aufnahmen der Stimme und bei den Geräuschen auf eine deutliche Stereoverteilung. Gerade bei hohen oder basslastigen Geräuschen darf der Monitor bei mittlerer Lautstärke keinen verzerrten Klang aufweisen.

GERÄTEAUSWAHL
Tapco Link.USB

Das Tapco Link.USB besteht aus einem stabilen Plastikgehäuse mit Gummierung an der Ober- und Unterseite. Durch die kompakten Maße kann es leicht transportiert werden und fällt am Arbeitsplatz nicht weiter auf. Es verbindet eine gute Auflösung von 24 Bit / 96 kHz mit einem günstigen Preis und benötigt lediglich einen USB 1.0 Anschluss über den auch die Stromversorgung erfolgen kann. Die beiden Eingänge sind zwischen Line- und Mikrofon-Pegel mit 48 Volt Phantomspeisung umschaltbar. Hier können entweder XLR oder 3,5-mm-Klinkenstecker angeschlossen werden. Für das Monitoring des Stereotons stehen ebenfalls zwei 3,5-mm-Klinkenstecker bereit. Die Abhörlautstärke lässt sich mit einem eigenen Regler einstellen. Beim 2,5-mm-Klinkenausgang für den Kopfhörer gibt es ebenfalls eine separate Lautstärkeregelung. Mit dem integrierten Standfuß kann das Interface auch hochkant aufgestellt werden. Alle Anschlüsse und Regler sind stabil ausgeführt und so kann das Interface bedenkenlos für den mobilen Einsatz mit dem Laptop verwendet werden. Das Programm Tracktion 2 wird mitgeliefert. Allerdings ist diese Version noch wesentlich einfacher als Tracktion 3und es eignet sich vor allem fürs Recording, weniger für das Bearbeiten von MIDI- und Audiodateien. Für das Nachvertonen bietet es dennoch viele Werkzeuge, allerdings lässt sich noch keine Videospur wiedergeben und es gibt keinen Loop-Browser. Das Interface gibt es derzeit zu einem Netto-Straßenpreis von etwa 135 Euro.

Tascam FireOne

Tascam bietet mit dem FireOne für rund 130 Euro ein günstiges FireWire-Interface an. Zusätzlich zur Funktion eines Audio-Interfaces weist es gleich noch ein integriertes Shuttlerad von Frontier Design auf, sowie Steuertasten für die Wiedergabe und acht Funktionstasten. Die Stromversorgung kann über Firewire erfolgen, ein Netzteil ist aber ebenso vorhanden. Auf der Vorderseite steht ein Klinkeneingang als Line-Eingang zur Verfügung, auf der Rückseite finden sich zwei kombinierte XLR/Klinken-Eingänge, die sich zwischen Mikrofon- und Line-Pegel umstellen lassen. An beiden Eingängen lässt sich eine 48-Volt-Phantomspeisung zuschalten. Dazu stehen auf der Oberseite entsprechende Schalter und Drehregler für die Lautstärke des Inputs und des Outputs zur Verfügung. Leider sind die Drehregler etwas wackelig und wirken nicht besonders stabil. Besonders angenehm beim Monitoring, gerade wenn man Sprechertexte aufnehmen will, ist die Tatsache, dass es zwei Kopfhörerausgänge gibt, die sich getrennt eingestellen lassen. Für den Anschluss der Boxen zum Stereo-Monitoring gibt es nur zwei Klinkenstecker. Die Pegelanzeige mit 12 Segmenten zeigt den Summenpegel deutlich genug, um die richtige Lautstärke einzustellen. Dazu gibt es noch einen MIDI-Ein- und einen MIDI-Ausgang. Mit einer Auflösung von 96 kHz und 24 Bit entspricht das Interface voll und ganz den Anforderungen eines Videostudios. Daneben beherrscht es aber auch eine Quantisierung von 16 Bit und Abtastraten von 44,1 kHz, 48 kHz und 88,2 kHz.

Neben den hervorragenden Audio-Eigenschaften und dem Design kann auch das Shuttle-Rad überzeugen — und das nicht nur in Verbindung mit den Audioprogrammen, sondern auch in Kombination mit Adobe Premiere Pro 2.0 und Final Cut Pro, ab Version 5. Wenn man in diesen Programmen das Audio-Fenster öffnet, kann man mit dem Shuttlerad und den Wiedergabetasten in der Timeline navigieren. Dabei besitzt das Rad nur einen Modus, sowohl für die Suche von Einzelbildern als auch für schnelles Shuttlen. Die Handhabung ist anfangs etwas holprig, aber man gewöhnt sich schnell daran, damit sowohl einzelbildweise zu navigieren, als auch schnell vor- und zurückzuspringen. Die insgesamt recht gut gelungene Handhabung ist in dieser Preisklasse einzigartig und beispielsweise dem Contour Shuttle Design in Funktion und Handhabung überlegen. Die Steuerfunktionen sind bei fast allen Audio-Sequencern einsetzbar, sogar bei Pro Tools, nur bei Tracktion 3 und Magix Samplitude 10 gibt es keine Steuer-Funktionalität. Als Audio-Interface kann FireOne aber auch dort verwendet werden. Die acht Funktionstasten entsprechen den ersten acht F-Tasten und lassen sich mit eigenen Befehlen belegen. Für FCP- und Premiere- Schnittplätze ist FireOne schon allein wegen dieser Funktionen ein »Must-Have«.

Focusrite Saffire LE

In etwas aufwändigeren DVD-Produktionen ist der Wunsch nach einer Surround-Tonmischung auch für kleine Projektstudios keine Seltenheit und angesichts der verfügbaren Softwares auch keine Unmöglichkeit mehr. Für das Abhören einer 5.1Surround-Mischung reicht ein Stereo-Interface dann natürlich nicht mehr aus, aber auch für Surround-Sound gibt es inzwischen etliche Interfaces. Ein besonders preisgünstiges bietet Focusrite mit dem Saffire LE an, das über Firewire angeschlossen wird. Mit einer Auflösung von 96 kHz und 24 Bit ist es gut für die DVD- und Video-Produktion gerüstet. Zwei der sechs Eingänge besitzen Pre-Amps mit bis zu +60 dB Gain für Mikrofone, und zusätzlich gibt es einen S/PDIF Stereo-Ein- und Ausgang.

Für das Anschließen der Monitor-Boxen stehen sechs analoge Ausgänge zur Verfügung, die sich für eine 5.1-Surround-Abhöranlage konfigurieren lassen. Die mitgelieferte Software Saffire Control LE läuft ab Windows XP und ab MacOS X 10.3.3. Damit lassen sich die Eingangs- und Ausgangssignale nach individuellen Vorstellungen konfigurieren und dank der übersichtlichen Benutzerführung und grafischen Umsetzung ist das sehr einfach umzusetzen. Dazu werden noch einige Plug-Ins, ein EQ, ein Compressor, eine AMP-Simulation und ein Reverb im VST- und AU-Format mitgeliefert. Das Paket kostet etwa 300 Euro. Der große Bruder, das Focusrite Saffire arbeitet sogar mit einer Auflösung 192 kHz, besitzt acht analoge Ausgänge, so dass 7.1-Monitoring möglich ist und bietet DSP, wodurch die mit der Software möglichen Effekte in der Box berechnet werden und nicht den PC-Prozessor belasten.

Behringer B-Control Fader BCF2000 und Rotary BCF2000

Das Einstellen der passenden Pegel kann mit einer Software alleine ziemlich langwierig sein, da man immer nur einen Fader bedienen kann. Schon für einen Crossfade benötigt man mindestens zwei Schritte. Wesentlich einfacher geht das mit einem Hardware-Mischer, bei dem sich die Stereopaare oder mehrere Fader gleichzeitig bedienen lassen. Zudem fällt ein Mix wesentlich einfacher aus, da man mit dem manuellen Regler schneller reagieren kann und mehr Gefühl hat, als mit der Maus.

Entsprechende Hardware, muss nicht teuer sein, wie es etwa das Behringer B-Control Fader BCF2000 mit einem Netto-Straßenpreis von rund 200 Euro zeigt. Es wird per USB an den Computer angeschlossen und verfügt über acht 100-mm-Motorfader. Zu jedem Fader gibt es zwei frei belegbare Schalter und einen Endlos-Drehregler mit Push-Funktion, der zusätzlich mit einem Befehl belegt werden kann. Die Drehregler haben keinen Stoppunkt und die momentane Position wird anhand eines LED-Kranzes angezeigt. Auf die Schalter legt man am besten Mute, Solo oder die Aufnahmefunktion des Kanals. Die Bedienelemente aus Plastik wirken zwar wenig robust, doch die Motor-Fader machen bei längerem Einsatz immer noch einen stabilen Eindruck, auch wenn sie seitlich etwas zu viel Spiel haben, um einen wertigen Eindruck zu hinterlassen. Die Drehregler sind ebenfalls etwas wackelig, weisen aber den richtigen Widerstand beim Bedienen auf. Wenn die einzelnen Lautstärke-Informationen der Sequencer-Spuren auf die Fader eingestellt sind, werden die Daten über die Motoren auf die Fader übertragen. Umgekehrt werden die Daten von den Fadern auf die Lautstärke-Informationen übertragen. Sie bieten genug Widerstand für blinde Handhabung und die Motoren reagieren schnell und rund auf die entsprechenden Automationen aus den Programmen. Durch die großzügige Länge der Fader sind auch feine Lautstärke-Variaationen kein Problem.

Das B-Control Rotary BCR2000 (etwa 140 Euro) ist anstelle der acht Motorfader jeweils mit drei Endlosreglern ausgestattet. Im Gegensatz zu den Endlosreglern am Kopf weisen sie aber keine Push-Funktion auf. Für die Positionsanzeige sorgt jeweils ein LED-Kranz.

Beide Gehäuse sind robust und ausreichend platzsparend, sodass sie sich zwischen Tastatur und Monitor platzieren lassen. Man kann auch mit einem Drehregler die Lautstärke einstellen, allerdings ist die Handhabung der Drehregler einfach nicht so exakt und komfortabel, wie mit einem Fader. Außerdem kann es bei diffizileren Effekteinstellungen schwierig werden, den richtigen Punkt zu treffen. Bei all den Drehreglern ist es zudem schwierig, den Überblick zu behalten — Klebebänder für die Beschriftung sind daher Pflicht.

Die Treiber für MacOS X und Windows müssen leider erst von der Webseite geladen werden, und das mitgeliferte Handbuch ist etwas dürftig.

Mittels einer einfachen Lernfunktion kann jeder Taste und auch den Fadern jeweils eine Funktion zugeordnet werden und in einem der 32 Presets gespeichert werden. Mit der Funktion »Edit« gelangt man in den Edit-Mode, legt dort die Funktionen fest, indem man auf »Learn« drückt und das Bedienfeld auf dem B-Control und in der Software betätigt — schon ist die Verknüpfung hergestellt.

Die Anzeige zeigt die Zahl des aktuellen Presets, bei denen man am besten selbst Buch führt, um nicht den Überblick zu verlieren, wenn man mit vielen Presets arbeitet. Eine naheliegende Option ist es, jedem Preset mit acht Fadern eine Gruppe zuzuordnen, etwa O-Töne, Dialoge und Musik und einem letzten Preset die Summen der jeweiligen Bereiche zuzuweisenn, um einen finalen Mixdown zu bewerkstelligen. Insgesamt ist man mit der Zuordnung schon einige Zeit beschäftigt, wenn man sich aber eine Strategie für zukünftige Projekte zurecht legt, kann man diese jederzeit wieder verwenden.

Eine Reihe von LED-Aktivitätsanzeigen zeigt, ob die MIDI-Kanäle, die USB– Schnittstelle oder die Foot-Controller aktiv sind. Darunter gibt es noch vier frei belegbare Funktionstasten.

Wer sich die Konfiguration ersparen will, findet auf der Webseite von Behringer einen Dowload-Bereich. Dort gibt es ein Preset-Editor Programm, mit dem sich Presets verwalten und anwenden lassen. Das Programm basiert auf Java und läuft auf allen Betriebssystemen, allerdings ist die Handhabung nicht wirklich glücklich gelöst.

Beide B-Controls können auch als Stand-alone-Geräte über MIDI betrieben werden. Eine andere Option ist es, beide Controller über MIDI zu verbinden und mit nur einem USB-Kabel zum Computer zu verbinden.

Tascam FW1082

Das Tascam FW1082 ist eine Verbindung aus einem Firewire-Audio-Interface und einem Controller. Es weist mit einem Netto-Straßenpreis um 670 Euro ein sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis auf und vereint alle notwendigen Funktionen für ein kleines Audiostudio in einer kompakten Einheit. Das Design entspricht dem gängiger Mischer.

Dabei bietet das FW1082 einen koaxialen S/PDIF-Stereoeingang und acht analoge Eingangskanäle, die gleichzeitig betrieben werden können. Es arbeitet mit einer Auflösung von 24 Bit und 96 kHz. Für den Anschluss von Keyboards oder weiteren MIDI-Geräten gibt es je zwei MIDI-Ein- und Ausgänge. Cubase LE und Gigastudio 3 LE werden mitgeliefert. Letzteres ist ein Sampler, der über Rewire oder VST eingebunden werden kann und der nur unter Windows XP läuft.

Das mitgelieferte Cubase LE ist für Mac und Windows geeignet, bietet 48 Audio- und 64 MIDI-Spuren und kann eine Videospur wiedergeben. Diese Version basiert allerdings auf Cubase SX und nicht der aktuellen Version Cubase 4. Vor allem die Funktionen zum Time-Stretching und die Effekte sind dort stark limitiert. Für das Aufnehmen und Mischen eines Live-Konzertes bietet das Tascam FW1082 mit acht Audioeingängen ein gutes Minimal-Set-Up. Ein Eingang ist direkt für ein Instrument gedacht. Die vier ersten sind XLR-Eingänge mit Mikrofonverstärkungen und 48 Volt Phantomspeisung. Zum Monitoring stehen zwei 6,3-mm-Klinkenstecker zur Verfügung.

Alle Treiber werden auf einer CD mitgeliefert. Weiter gibt es eine recht ausführliche gedruckte Bedienungsanleitung. Das Interface kann in drei Modi betrieben werden. Von diesen hängt die Funktionsweise der einzelnen Tasten und Regler ab:

• In einem Modus lässt sich das FW1082 über verschiedene Control-Protokolle steuern. Mit dem nativen Protokoll arbeitet Motu DP über ein Plug-In. Für die meisten Sequencer ist das Mackie Emulation Protocol oder das Mackie HUI gedacht, so kann Steinberg Cubase, Apple Logic, Ableton Live, Mackie Tracktion, Magix Samplitude und sogar Protools LE darüber betrieben werden.

Alle Einstellungen werden in der entsprechenden Programmoberfläche ausgeführt und Automationen werden genauso auf die 60-mm-Motorfader oder die Aktivitätsanzeigen übertragen. Die Motorfader reagieren sofort auf die Einstellungen des Sequencers und geben umgekehrt einen angenehmen Widerstand beim Betätigen eines Faders, was die blinde Bedienung unterstützt. Insgesamt machen die Fader einen wertigeren und staabileren Eindruck als die des Behringer B-Control und sind bei der Automation auch leiser. Dass man weniger Fader-Weg zur Verfügung hat, erfordert bei ganz feinen Einstellungen etwas mehr Fingerspitzengefühl. Zu jedem Fader gehören drei beleuchtete Tasten für Mute, Solo und Select für die gewählte Aufnahmefunktion. Dazu gibt es jeweils einen Drehregler für die Eingangslautstärke und einen globalen Bereich mit Drehreglern für EQ und einen für das Stereopan. Besonders hilfreich ist, dass man mit gedrückter Shift-Taste eine wesentlich feinere Einstellung vornehmen kann. Die Drehregler wirken sich jeweils auf den gerade aktivierten Kanalzug aus, das spart Platz und bietet dennoch viele Möglichkeiten. Das FW1082 bietet sogar noch einen separaten neunten Master-Fader. Insgesamt ist die Aufteilung der Benutzeroberfläche klar geordnet und übersichtlich.

Mit den Bank-Tasten ist es möglich, zwischen vier verschiedenen Banks mit acht Spuren zu wechseln. Das dürfte für die meisten Videoprojekte ausreichen. Im Transport-Sektor stehen die gängigen Laufwerkskontrollen sowie In- und Out-Tasten und ein Jog/Shuttle-Rad zur Verfügung. Gegenüber der Bedienung per Maus ist das ein erheblicher Vorteil, doch leider ist das Shuttle-Rad nicht so funktional wie das des FireOne. Reaktion und Geschwindigkeit differieren je nach Protokoll und Programm, funktionieren aber bei allen Programmen. Das gilt übrigens auch für Final Cut Pro, ab Version 5 und Sountrack Pro, da beide mit dem Mackie Control Protokoll kompatibel sind und alle Funktionen des FW1082 dort bereitstellen. Auch Sony Vegas 9 unterstützt das Mackie-Control-Protokoll.

• Weiter gibt es noch Regler für die Monitorlautstärke und Kopfhörerlautstärke und damit sind wir auch schon beim zweiten Betriebsmodus, dem »Monitor Mixer Mode«. Damit können nur die Eingänge oder die Ausgänge der Software oder beides abhört werden.

• Im MIDI-Modus werden die Regler, wie beim Behringer B-Control, frei programmiert. Für den Einsatz mit Sequencern ist diese Funktion aber kaum notwendig, denn die Protokolle funktionieren dort gut und der MIDI-Mode ist wie beim Behringer Control mit viel Programmierarbeit verbunden. Allerdings kann man damit ganz eigene Zuordnungen vornehmen oder sogar ein anderes MIDI-Gerät oder einen externen Sampler damit betreiben.

Zwischen den einzelnen Modi wird mit beleuchteten Funktionstasten gewechselt.

Fazit

Dieser kleine Ausschnitt aktueller Audio-Hardware kann nur Anregungen geben für den Aufbau einer professionelle Audioproduktion zu günstigen Preisen. Eine gute Audiokarte oder ein externes Interface und Aktivboxen sind dafür die Grundvoraussetzung.

Das FireOne ist für Anwender von Premiere Pro und Final Cut Pro schon allein wegen des hervorragenden Shuttles eine wirklich lohnende Investition.

Das Behringer B-Control Fader erfordert zwar einige Minuten an Vorarbeit und die Motoren sind relativ laut, doch man bekommt die Funktionen eine Mischpultes für den Sequencer zu einem sensationell günstigen Preis. Das Erstellen einer Audiomischung ist damit wesentlich komfortabler und damit schon für den Amateur eine Investition wert.

Das B-Control Rotary ist dazu eine gute Ergänzung für den musikalisch Ambitionierten, der viel mit EQs und Effekten arbeiten und experimentieren will.

Das Tascam FW1082 ist eine lohnende All-in-one-Lösung für Aufnahme, Mixing und Stereo-Monitoring. Nur das Shuttle-Rad lässt im Direktvergleich zum FireOne etwas zu wünschen übrig.

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