Branche, Format, Technology, Top-Story: 21.03.2013

Pandora 2013: Übersicht mobile Recorder

In der file-basierten Welt zeichnen Camcorder intern meist auf eingebauten Festspeicher oder auf Speicherkarten als Wechselmedium auf. Es kommen aber auch recht häufig externe Recorder zum Zug — und zwar vor allem deshalb, weil etliche Camcorder über HDMI oder HD-SDI ein hochwertigeres, unkomprimiertes Signal ausgeben können, das mehr Qualität bietet, als die Geräte selbst intern aufzeichnen können.

Dieser Beitrag stellt einige mobile, externe Recorder-Lösungen vor, die im Zusammenspiel mit gängigen Digitalkameras eingesetzt werden können.

Ki Pro von Aja ist ein portabler Diskrecorder, der Signale in ProRes 422 (10 Bit, 4:2:2) auf CF-Speicherkarten aufzeichnet. Der Recorder bietet zahlreiche Anschlüsse, kann Signale up- und down-konvertieren. Per Ethernet-Anschluss und integriertem WiFi ist es möglich, Ki Pro via Web-Browser einzurichten und zu steuern. Die Aufnahmefunktionen sind durch die Kamera über Firewire-400 oder LANC fernsteuerbar.

Ki Pro Mini ist ein kompakter Recorder von Aja, der SD- und HD-Signale via SDI oder HDMI auf CF-Karten in 10 Bit und 4:2:2 aufzeichnet. Bei der Aufzeichnung arbeitet Ki Pro Mini wahlweise in DNxHD oder ProRes, wobei in beiden Codecs diverse Spielarten mit unterschiedlichen Datenraten zur Verfügung stehen.

Ki Pro Quad von Aja zeichnet Signale in 4K (4.096 x 2.160), Quad-HD (3.840 x 2.160), 2K (2.048 x 1.080) oder HD (1.920 x 1.080) mit 10 Bit und 4:2:2 auf. Im Zusammenspiel mit Canons C500 kann Ki Pro Quad via SDI auch Raw-Daten aufzeichnen. Die Daten werden auf AjaPaks (SSDs) gespeichert, die mit Kapazitäten von 256 oder 512 GB angeboten werden. Die Bilder und Töne lassen sich per Thunderbolt aus dem Recorder ausspielen.

Ki Pro Quad beherrscht auch das De-Bayering von Raw-Daten, er kann somit auch für 4K-Monitoring in Echtzeit genutzt werden. Ein down-skaliertes Ausgangssignal in 2K oder HD ist fürs Monitoring via SDI und HDMI ebenfalls vorhanden.

Astro bietet mit dem HR-7502 einen kompakten und auf die Kamera montierbaren SSD-Recorder an. Er zeichnet 2K- oder unkomprimierte HD-Signale auf (2 x 4:2:2, 4:4:4, 12 Bit über Dual-Link und 3G). Für Preview und Playback des aufgezeichneten Materials ist der Recorder mit einem 3,5-Zoll-Display ausgerüstet. Der Recorder kann mit variablen Frameraten von 24p bis 60p arbeiten und ist zertifiziert für Arri-Raw-Aufzeichnung.

Zum Datenexport (Video als DPX, Arri-Raw) liefert der Hersteller eine File-Transfer-Software mit. Die Wiedergabe via HD-SDI oder über eine 3G-Schnittstelle ist ebenfalls möglich.

Ninja 2 von Atomos (Test der Vorversion, Meldung) ist ein externer Recorder, der Videosignale über die HDMI-Schnittstelle aufzeichnet. Video kann damit in 10-Bit-Quantisierung bei 4:2:2-Farbabtastung gespeichert werden, wahlweise im ProRes– oder DNxHD-Codec. Als Wechsel-Speichermedium dienen handelsübliche 2,5-Zoll-SSDs.

Samurai (Meldung) nimmt über eine HD-SDI-Schnittstelle Signale entgegen und speichert sie als 10-Bit-ProRes- oder als DNxHD-Dateien. Dass dieses Gerät als großer Bruder des Ninja konzipiert ist, zeigen nicht nur die professionelle Schnittstelle, sondern auch das größere 5-Zoll-Display mit höherer Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten und die stabilere Aluminiumkonstruktion des Gehäuses.

Samurai beherrscht auch die Wieder­gabe von eigenen Aufnah­men mit voller Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten via HD-SDI-Schnitt­stelle.

Hyperdeck Shuttle 2 ist ein mobiler, batteriebetriebener SSD-Recorder von Blackmagic, der unkomprimiertes HD-Material, sowie in DNxHD und ProRes aufzeichnen kann (jeweils mit 10 Bit und 4:2:2). Die Datenrate lässt sich allerdings nicht individuell einstellen.

Cinedeck EX ist ein Recorder, der sich via HD-SDI und HDMI an Kameras anschließen lässt und bei der Aufzeichnung zahlreiche Codecs unterstützt: Apples ProRes, Avids DNxHD sowie CineForm (unkomprimiert, Single- und Dual-Link, 4:2:2 HD und 4:4:4 HD). Cinedeck Extreme zeichnet auf 2,5-Zoll-SSDs auf und lässt sich wahlweise über den Batterie-Mount (Anton/Bauer-Gold oder V-Mount) oder das mitgelieferte Netzteil mit Strom versorgen.

Codex hat mit Onboard S einen kompakteren Andock/Set-Recorder im Programm, der Arri-Raw beherscht, aber etwa auch für den Einsatz mit Kameras wie Canons C300/C500 oder Sonys F3 gedacht ist. Der Recorder zeichnet dementsprechend auch in 4:2:2/4:4:4 10/12-Bit unkomprimiertes HD auf und empfängt die Signale via HD-SDI. Für die Aufzeichnung werden spezielle SSDs genutzt.

Der Recorder Onboard M kann Auflösungen bis zu 4K aufzeichnen und unterstützt Arri-Raw und Canon Cinema Raw, aber auch unkomprimiertes HD.

Der 4:4:4-Recorder Gemini von Convergent ist letztlich die Weiterentwicklung des NanoFlash-Recorders aus gleichem Haus. Gemini kann aber mehr: Er bietet einen integrierten Monitor, kann zwei HD-Signale gleichzeitig aufnehmen, eignet sich also auch für Stereo-3D-Aufzeichnung, er kann die aufgezeichneten Signale auch sofort wiedergeben und bietet Datentransfer mit dreifacher Geschwindigkeit.

Gemini zeichnet auf SSDs auf, er bietet HD/2K, 4:2:2/4:4:4, 10 Bit, S-Log, Dual-Link, 3G und 16-Embedded-Audiokanäle.

Für die Aufzeichnung in 12 Bit / 4:4:4 verwendet Sound Devices beim Pix240i den ProRes-444-Codec, die Datenrate beträgt hier rund 330 Mbps. 4:4:4-Signale werden per 3G-SDI an den Recorder übertragen. Kameras, die eine Ausgabe von 4:4:4-Signalen erlauben und die mit dem Pix 240 / Pix 240i zusammenarbeiten, sind derzeit die Arri Alexa, Canon EOS C500 und Sony F3. Der Pix-Recorder kann Videosignale mit maximal 1080p30 auf CF-Card oder SSD aufzeichnen.

Sonys SR-R1 ist ein mobiler Recorder, der im Zusammenspiel mit Kameras und Camcordern mit HD-SDI-Schnittstelle betrieben werden kann, etwa mit den Sony-Geräten PMW-F3, F35 und SRW-9000PL. Dank Dual-Link HD-SDI/3G-SDI ist die Aufzeichnung in 1080p50/60 und RGB 4:4:4 möglich. Der SR-R1 unterstützt SR-Lite (220 Mbps) und SR-SQ (440 Mbps). Optional werden auch SR-HQ (880 Mbps) und unkomprimierte Aufzeichnungen unterstützt. Aufgezeichnet wird auf die speziellen SR-Memory-Speichermodule.

AXS-R5 heißt ein neuer, von den Abmessungen perfekt zu Sonys F5/F55 passender Dock­recorder für die Raw-Aufzeichnung, der sich kabellos mit den beiden Kameras verbinden lässt. Der Dockrecorder zeichnet 4K-Raw-Daten mit einer Datenrate bis 60 fps auf, bei 2K-Raw-Daten schafft er Bildraten bis 240 fps (abhängig von der Kamera). Aufgezeichnet wird auf AXSM-Speicherkarte, die zunächst mit einer Kapazität von 512 GB angeboten werden soll.

OB-1 ist ein kompaktes Speicher­sys­tem des Herstellers S.Two. OB-1 zeichnet auf FlashMag-Festspeicher auf — wahlweise per Dual-Link HD-SDI 444 oder auch vier HD-SDI-Signale. Arri-Raw kann der Recorder ebenfalls aufzeichnen. Zudem kündigte der Hersteller für 2013 an, die Aufzeichnung in 4K zu ermöglichen. Im deutschsprachigen Bereich ist dieser Recorder nicht sehr stark verbreitet.

Weitere Infos, Sonderheft

Diesen und weitere themenverwandte Artikel hat film-tv-video.de zu einem Sonderheft gebündelt, das Sie unter dem untenstehenden Link als PDF oder als Print-Ausgabe bestellen können. Natürlich finden Sie alle Infos auch online bei film-tv-video.de, aber wenn Sie das Heft oder das PDF erwerben, sparen Sie Zeit, erhalten alles gesammelt in grafisch ansprechender Form und Sie unterstützen die Arbeit dieser Plattform.

Anzeige:

Empfehlungen der Redaktion:

14.03.2013 – Pandora 2013: Minikameras — kompakt und leistungsfähig
08.03.2013 – Pandora 2013: Sensorgrößen — Darf’s ein bisschen mehr sein?
01.03.2013 – Pandora 2013: Das Neue und das Alte
09.03.2013 – Pandora 2013: Objektivübersicht — Eyes Wide Shut
19.03.2013 – Pandora 2013: Grundlagen der Raw-Aufzeichnung
12.03.2013 – Pandora 2013: Kameratrends — Größer und besser
01.03.2013 – Pandora 2013: HD-Formate im Überblick
07.03.2013 – Pandora 2013: Immer mehr Codecs und HD-Formate
13.03.2013 – Pandora 2013: SLS-Kameras
16.03.2013 – Pandora 2013: Highspeed-Kameras — Slow down
20.03.2013 – Pandora 2013: Speichermedien im Überblick