Messe: 20.04.2005

NAB2005: Produkt-Newsflash Digital Film

Arri: Venom FlashPak als Speicher für D-20DVS: Clipster mit Kodak Display ManagerAssimilate: Support für Kodak Display ManagerQuantel: Neue Bedienelemente und Funktionen fürs GradingFilmlight: Erweiterungen für Baselight-Color-Grading-System, neues Blackboard-BedienpanelDigital Vision: Weiter entwickelte Filter für DVNRSony: 4K-Projektor

Arri: Venom FlashPak als Speicher für D-20
Für die digitale Kamera Arriflex D-20 will Arri das zur NAB2005 von Grass Valley vorgestellte Speichersystem Venom nutzen. Venom FlashPak basiert auf Festspeicher und wird von Grass Valley für deren eigene Digital-Film-Kamera Viper genutzt (weitere Infos hierzu finden Sie hier in einer separaten Meldung). Arri hat seine D-20 in vielen Aspekten stark an die Gewohnheiten und Arbeitsweisen von Filmkameraleuten angepasst: Der Sensor hat 35-mm-Bildfenster-Abmessungen, es können also Cine-Objektive verwendet werden, die wiederum mit filmtypischem Zubehör harmonieren. Die Schärfentiefe entspricht wegen der Ein-Sensor-Technik exakt der von 35-mm-Film. Die Kamera verfügt zudem über einen optischen Sucher.
Zu diesem Gesamtbild passt natürlich die filmähnliche Arbeitsweise, die mit Venom möglich ist, da man die Festspeicher-Einheiten wechselt wie Filmmagazine, um die gespeicherten Daten dann auf andere Medien zu kopieren.

DVS: Clipster mit Kodak Display Manager
Wenn es darum geht, bei der digitalen Bearbeitung von Filmsequenzen schon zu wissen, wie das Ganze später auf Film aussehen wird, spielen Farbmanagement und Kalibrierung eine große Rolle. DVS geht dieses Thema bei seinem DI-System Clipster durch Einbindung des Kodak Display Managers an.
Der Kodak Display Manager simuliert auf Monitoren, Displays oder Projektoren den Kino-Look des Films. Das System besteht aus einer Kalibrierungs-Hardware und einer Display-Software. Kodak Display Manager basiert auf dem Farbraum, der durch das Print-Filmmaterial und die Kinoprojektion vorgegeben ist. Auf der Basis von Typ und Kalibrierung des Ausgabegerätes erstellt der Kodak Display Manager eine verschlüsselte 3D-LUT, die Clipster dann für die kalibrierte Bilddarstellung benutzen kann.
Clipster kann diese LUTs aber nicht nur für die Display-Darstellung verwenden, sondern auch bei der Ausgabe in Echtzeit auf das Material anwenden: So können auf Band oder Disc Szenen gespeichert werden, die für einen bestimmten Monitor oder Projektor vorkorrigiert sind. Damit ist die korrekte Darstellung des Materials auch auf Geräten möglich, die selbst nicht über ein Farbmanagement mit 3D-LUTs verfügen.

Assimilate: Scratch mit Kodak Display Manager
Während der vergangenen IBC stellte die neue US-Firma Assimilate erstmals ihr DI-Produkt Scratch vor. Es ist demnach in der Lage, 2K-Material in Echtzeit wieder zu geben und damit Conforming und später auch Primary Color Grading, Scratch Audio, VFX und Final Mastering auf Film aus zu führen. Scratch basiert laut Hersteller auf Standard-PC-Komponenten.
Nun gibt Assimilate bekannt, dass Scratch den Kodak Display Manager unterstützt. Weitere Neuheiten: Für Scratch ist jetzt ein Plug-In des Chromakeyers Primatte vom Hersteller Photron verfügbar und JLCooper bietet sein Color Correction-Bedienpanel MCS-Spectrum jetzt auch für Scratch an.

Quantel: QColor Excel für Color Grading
Quantel stellt mit QColor Excel eine Option für iQ und eQ vor, die das System auch für alle Coloristen interessant machen soll, die lieber mit traditionellen Bedienpulten arbeiten. QColor Excel setzt sich aus drei modularen Bedien-Panels (Colour, DVE, Transport) und der dazu passenden Software zusammen.
»Coloristen verfügen über einzigartige Fähigkeiten«, erläutert Paul Kellar, verantwortlich für Forschung und Entwicklung bei Quantel. »In den vergangenen zwölf Monaten haben wir einige der weltweit bekanntesten Coloristen konsultiert und bei der Arbeit beobachtet, um eine Benutzeroberfläche für sie entwickeln zu können, die sie bei der Ausübung ihrer speziellen Fertigungen optimal unterstützt.«
Ziel bei der Entwicklung von QColor Excel war es nach Firmenangaben, zu erreichen, dass sich die Coloristen ausschließlich auf das konzentrieren können, was auf dem Bildschirm passiert. Das sollen ergonomisch optimierte, Kontrolloberflächen sicherstellen, die von jedem Coloristen individuell gestaltet werden können.
»Mit QColor Excel haben wir es geschafft, den ergonomischen Anspruch von traditioneller Farbkorrektur mit der grenzenlosen Vielfalt von iQs Farbkorrektur-Software zu kombinieren – alles unterstützt durch die massive Hardware-Power von Quantel«, formuliert Mark Horton von Quantel. »Das Ergebnis ist das Beste beider Welten.«
QColor soll ab September 2005 verfügbar sein und als Option für neue Systeme angeboten werden. Es kann aber laut Quantel auch für alle bestehenden iQ- und eQ-Systeme angepasst werden.

Filmlight: Neue Baselight-Version, neues Bedienpanel »Blackboard«
Das vom britischen Hersteller Filmlight entwickelte Color-Grading-System Baselight ist mittlerweile bei etlichen Postproduktionshäusern im Einsatz. Während der NAB2005 zeigt Filmlight nun die neue Software-Version 2.2 des Systems. Sie ist sowohl für die Systemvariante Baselight wie auch für Baselight Eight verfügbar und erlaubt 4K-Grading. Baselight Eight war erstmals während der IBC2004 im Prototypenstadium zu sehen. Der Hersteller Filmlight verwendet bei dem System eine neue Hardware, die im Vergleich zum Baselight-Basissystem die achtfache Geschwindigkeit erreichen soll.
Eine weitere Neuheit ist das Blackboard-Bedienpanel, das Filmlight für sein Baselight-Colorgradingsystem entwickelt hat. Es soll ab Juli verfügbar sein und das Erstellen komplexer Grading-Effekte deutlich erleichert, in dem häufig verwendete Funktionen direkt auf dem Board zugänglich sind. Blackboard soll sich außerdem sehr flexibel konfigurieren lassen.

Digital Vision: Filter weiter entwickelte
Die schwedische Firma Digital Vision (D-Vertrieb: Datim) bietet Systeme für Color Grading, Filmrestaurierung und Mastering an, darunter auch die neue 4:4:4 RGB DVNR Image-Processing-Plattform. Sie unterstützt SD und HD, wie auch 4:4:4RGB und –YUV. Das neue System bietet 2D-Blendenkorrektur, einen Detektor für Szenenwechsel und 3:2-Pull-Downs. Bestehende DVNR-HD-Hardware lässt sich auf den neuen RGB-Standard upgraden.
Neuerungen gibt es auch beim AGR4 ME RGB einem Korn- und Rauschfilter. Das bewegungs-kompensierende System ermöglicht es, Filmkorn und Rauschen gezielt zu beeinflussen. AGR4 ME kann Material in 4:2:2-SD, 4:2:2-HDTV and 4:4:4-RGB/YUV bearbeiten. Upgrades von bestehenden Systemen auf AGR4 ME sind möglich.
ASC3 ME RGB ist ein System, um Kratzer und Schmutz zu entfernen. Es ist möglich, Material in Echtzeit zu korrigieren und etwa für hochwertige DVD-Auswertungen vor zu bereiten. Dank neuer Algorithmen (Phame Motion Estimation) soll ASC3 ME RGB noch leistungsfähiger werden. ASC3 ME kann Material in 4:2:2-SD, 4:2:2-HD und 4:4:4-RGB/YUV bearbeiten.
Das Farbkorrektursystem Valhall RGB bietet in der neuen Version 2 ebenfalls etliche Neuheiten: Neben Waveform-Monitor und Vektorskop stehen nun drei Layer für primäre Farbkorrektur zur Verfügung. Auch True-Layer-Handling und Vignette-Layer sind nun möglich. Aus Herstellersicht ist Valhall besonders gut geeignet für Umgebungen ohne Telecine-Steuerung – etwa für die Restaurierung von Archivmaterial oder fürs Processing von Programmen, die auf Video aufgezeichnet wurden, wie beispielsweise Sitcoms oder Dokumentationen.
Kurz vor der NAB2005 hatte Digital Vision die britische Firma Nucoda gekauft. Nucoda hat mit Data Conform ein 2K-Wiedergabesystem im Programm, das Real Time Conforming in 4K und 10 Bit bietet.
Zur NAB gibt das Unternehmen nun bekannt, dass die Nucoda-Software nun in Echtzeit mit 4K-Files arbeiten kann. Die Voraussetzung dafür ist die Kombination aus Nucoda-Software, drei gestripten Ciprico-Datenspeichern (Media-Vaults 4210 4Gbit-Systeme), einer Standard-HP-Workstation des Typs xw9300 und ATTO Celerity FC-44ES 4Gbit Fibre-Channel Host-Bus-Adaptern.

Sony: 4K-HD-Projektor SRX-R110
Als Prototypen stellt Sony den 4K-HD-Projektor, SRX-R110 vor. Er bietet eine Auflösung von 4096 x 2160 Pixel, eine Ausgabe von 10.000 ANSI Lumen und ein extrem hohes Kontrastverhältnis und ist daher besonders für Digital Cinema-Anwendungen geeignet. Da er die Silicon X-tal Reflective Display (SXRD)-Technologie von Sony nutzt, kann der Projektor mehr als viermal soviele Pixel anzeigen wie die bisher verfügbaren HD-Displays.

Weitere Infos
Aktuelle NAB2005-Infos zu Abtastern und Belichtern finden Sie in einer separaten Meldung. Das Gleiche gilt für Informationen zum Festspeicher-Dockrecorder Venom, den Grass Valley für die Digital-Film-Kamera Viper anbietet. Eine separate Meldung gibt es auch zum Beschleuniger Incinerator, den Autodesk für Lustre anbietet.

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